Sie sei zuversichtlich, dass man sich in diesem Jahr wieder niedrigere Zinsen vorstellen könne, sagte sie am Donnerstag auf einer Pressekonferenz. Das würde Meloni zufolge Ressourcen freisetzen, die derzeit für die italienischen Schulden gezahlt werden. Italien hat in der Euro-Zone nach Griechenland den höchsten Schuldenberg gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) angehäuft. Die EU-Kommission war zuletzt davon ausgegangen, dass dieser Schuldenberg 2024 die Marke von 140 Prozent des BIP übersteigen und 2025 noch etwas weiter anwachsen wird.

An der Börse wird inzwischen damit gerechnet, dass die EZB nach einer Serie von Zinserhöhungen, die im Sommer 2022 begann und bis zum September 2023 fortgesetzt wurde, im März oder im April zum ersten Mal die Schlüsselsätze wieder senken wird. Denn die Inflation im Euroraum war zuletzt deutlich gesunken. Der am Finanzmarkt massgebliche Einlagensatz, den Banken erhalten, wenn sie bei der Notenbank überschüssige Gelder parken, liegt aktuell bei 4,00 Prozent. Das ist das höchste Niveau seit dem Start der Währungsunion 1999.

(Reuters)