«Wir sehen keinen Notstand oder eine Krise und werden an unserer Strategie festhalten, externe Innovationen zu beschleunigen, wenn sich die Gelegenheit ergibt», sagte Garijo am Donnerstag in einer Telefonkonferenz mit Journalisten anlässlich der Quartalsbilanz. «Wir werden uns natürlich überlegen, wie wir unsere Optionen in der Pipeline erhöhen können, denn die Optionen in der Pipeline müssen auf jeden Fall erhöht werden.»
Merck hatte im Juni einen erneuten Flopp in der Medikamentenentwicklung hinnehmen müssen. Das Krebsmittel Xevinapant, einer der zuletzt grössten Hoffnungsträger in der Pharmapipeline, scheiterte in der entscheidenden Phase-3-Studie.
Garijo hatte Xevinapant Milliardenumsätze zugetraut. Es war neben dem Krebsmittel Pimicotinib der einzige Wirkstoff, der im späten Stadium der Entwicklung stand. Die restliche Pipeline befindet sich noch in einem frühen bis mittleren Stadium und ist damit noch weit von einer möglichen Marktzulassung entfernt.
Mehrere Rückschläge in den vergangenen Jahren
Bei der Entwicklung neuer Medikamente mussten die Darmstädter in den vergangenen Jahren einige Rückschläge hinnehmen - zuletzt im Dezember bei dem Multiple-Sklerose-Mittel Evobrutinib. Die Pharmapipeline will Garijo nun vor allem mit Einlizenzierungen stärken, wie sie bekräftigte. «Unser Fokus ist es, die Anzahl unserer Vermögenswerte in Phase zwei und Phase drei beschleunigt zu erhöhen.»
Das Unternehmen bleibe zuversichtlich hinsichtlich seiner Forschung und Entwicklung. Das Pharmageschäft leiste weiter einen sehr wichtigen Beitrag zum Umsatz- und Gewinnwachstum.
Da Merck zudem nicht vor einer «Patentklippe» mit auslaufenden Schutzrechten bei wichtigen Medikamenten und damit einhergehenden Umsatzeinbussen stehe, «sind wir recht gelassen, was unsere Kapitalallokation angeht.»
(Reuters)