Die finanziell angeschlagene Messebetreiberin MCH Group sucht nach einem Investoren. Wie die "Finanz und Wirtschaft" (Ausgabe vom 27.6.) aus zwei Quellen in Erfahrung gebracht hat, zeigt offenbar die Familie Murdoch Interesse. Verhandlungsführend soll James Rupert Murdoch sein, Sohn des Besitzers des US-Fernsehsenders Fox News Rupert Murdoch.

Die MCH Group wollte das Gerücht gegenüber der Zeitung am Freitagabend nicht kommentieren. Man werde zu gegebener Zeit informieren, sagte ein Sprecher.

Murdoch dürfte dem Bericht zufolge an der MCH Group nur aus einem Grund ein Interesse haben: die Art Basel. Es kursieren Schätzungen, wonach die Kunstmesse 500 Millionen Franken wert sei, während der MCH-Börsenwert noch gerade mal 100 Millionen beträgt. Die Messebetreiberin wurde von den Folgen der Corona-Pandemie hart getroffen. Aufgrund diverser Absagen konnten kaum Einnahmen generiert werden.

Dem Bericht zufolge gibt es aber auch andere Pläne zur Rettung der Firma. Die private Investmentfirma XanaduAlpha sei daran, ein Konsortium zusammenzustellen, das dem Messekonzern einen Grossteil der profitablen Art Basel abkauft und die Kunstmesse ausbaut. Ihr Szenario sieht vor, dass durch einen Teilverkauf von 70 Prozent der MCH Group rund 350 Millionen Franken zufliessen würden, schreibt die Zeitung.

Ein Deal rund um die MCH Group muss aber die öffentliche Hand gutheissen. Der Kanton Basel-Stadt und andere Kantone kontrollieren die Hälfte der Stimmen. Am Mittwoch hat der Grosse Rat des Kantons Basel-Stadt einer Kapitalerhöhung zugestimmt. Dabei verzichtet er auf die Ausübung seines Bezugsrechts. Der Regierungsrat wurde dazu ermächtigt, ein Darlehen in Höhe von 30 Millionen Franken in Aktienkapital umzuwandeln.

(AWP)