Der Hedgefonds-Pionier Israel Englander hat seine Beteiligung an Meyer Burger auf etwas mehr als 5 Prozent ausgebaut. Das geht aus einer Offenlegungsmeldung an die Schweizer Börse SIX hervor. Englander hatte sich im Juli letzten Jahres mit 3 Prozent beim Solarunternehmen eingekauft.

Dass die Meldung rund um die Beteiligungserhöhung nur wenige Tage auf die Platzierung einer 216 Millionen Euro schweren grünen Wandelanleihe folgt, kommt für Beobachter nicht von ungefähr. In der Offenlegungsmeldung steht denn auch explizit, dass der Hedgefonds-Milliardär keine Meyer-Burger-Aktien hält. Mit anderen Worten: Er ist wohl ausschliesslich über Wandelanleihen beim Solarunternehmen investiert. Denn auch sein Einstieg im vergangenen Jahr erfolgte zeitnah auf die Herausgabe einer Wandelanleihe.

Über seinen 1989 gegründeten Hedgefonds Millennium Partners verwaltet Englander geschätzte 39 Milliarden Dollar. Sein privates Vermögen wird vom US-Magazin Forbes auf gut 11 Milliarden Dollar geschätzt. Der Hedgefonds-Milliardär trat hierzulande in der Vergangenheit auch schon als Aktionär des Spezialitätenchemieherstellers Clariant in Erscheinung.

Hedgefonds-Milliardär in guter Gesellschaft

Ob Englander das Aktienkursrisiko mittels eines Leerverkaufs von Meyer-Burger-Aktien abgesichert hat, ist nicht bekannt. Wie aus Börsenkreisen verlautet, ist es nicht eben ungewöhnlich, dass sich Wandelanleihe-Gläubiger eines sogenannten "Delta-Hedge" bedienen.

Als bedeutender Aktionär von Meyer Burger ist Englander übrigens in guter Gesellschaft. Grösste Einzelaktionärin ist die Beteiligungsgesellschaft Sentis Capital Cell 3 PC von Peter Kondrashev. Doch auch die Vermögensverwalter Blackrock und Invesco sowie der norwegische Staatsfonds halten grössere Beteiligungen.

Nachdem die Aktie von Meyer Burger im vergangenen Jahr mit einem Kursplus von rund 40 Prozent zu den Gewinnern am Schweizer Aktienmarkt zählte, fällt die diesjährige Kursbilanz etwas verhaltener aus. Kostete die Aktie im Februar in der Spitze noch 70 Rappen und mehr, waren es zuletzt nur noch gut 56 Rappen. Seit Januar errechnet sich damit ein Plus von knapp 5 Prozent. Als kursbelastend erwies sich jüngst ausgerechnet die Herausgabe der neuen Wandelanleihe.