Mirabaud Equity Research wertet es als Erfolg, dass Meyer Burger den unteren Rahmen des Produktionsziels im vergangenen Jahr erreicht hat. "Der Aufbau einer guten operativen Erfolgsbilanz ist wichtig", betonen die Analysten der Genfer Privatbank. Dies sei besonders vor dem Hintergrund zu sehen, dass der Start ins abgelaufene Geschäfts nicht sehr stark gewesen sei. Das Thuner Unternehmen habe zudem wichtige Betriebserfahrung in der Produktion sammeln können.

Mirabaud passt deshalb Gewinn und Bewertung für das veröffentlichte Produktionsvolumen nach oben an. Der neue Discounted Cash Flow (DCF) liegt bei 0,92 (zuvor 0,87, WACC von 14 Prozent auf 13,6 Prozent reduziert). "Insgesamt bleibt unsere positive Einschätzung zu Meyer Burger unverändert. Wir bleiben bei unserer Kaufempfehlung", so Mirabaud.

Zum Ausblick meinen die Autoren, dass die Solarnachfrage insbesondere in Deutschland sehr stark sein werde. Darüber hinaus unterstützt die deutsche Regierung eine starke Reaktion auf das Klimapaket der Regierung Biden, um Clean Tech zu fördern. Am wichtigsten sei dabei die Preissetzungsmacht. Dies dürfte bei Meyer Burger dazu führen, dass das operative Gewinnwachstum in den nächsten Jahren hoch bleibt. 

Meyer Burger fertigte 2022 Hochleistungs-Solarzellen und -module mit einer Leistung von 321,1 Megawatt bei einem anvisierten Produktionsziel von 320 Megawatt, wie das Unternehmen Anfang Januar mitteilte. Im letzten August hatte das Unternehmen ein Volumen von 320 bis 370 MW in Aussicht gestellt und damit ein früheres Ziel nach unten revidiert.

Im Januar bestätigte das Unternehmen auch das Ziel, bis Ende 2023 auf eine Produktionskapazität von etwa 1,4 Gigawatt zu kommen. Der Hochlauf der zweiten Produktionslinie in Thalheim (Stadt Bitterfeld-Wolfen), welche im September begann, werde zwar voraussichtlich noch das gesamte erste Quartal 2023 andauern. Sie laufe damit aber doppelt so schnell wie bei der ersten Linie, so Meyer Burger weiter.

Thomas Daniel Marti
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