Die zur Stabilisierung abgeschlossene Brückenfinanzierung wurde verlängert und erhöht. Ausserdem hat das Unternehmen Meyer Burger einen Übernahme-Prozess gestartet.
Die neue Vereinbarung verlängert das Fälligkeitsdatum aller Tranchen der Brückenfinanzierung vom 17. Januar bis zum 14. Februar 2025 und erhöht den Gesamtbetrag von rund 40 auf fast 60 Millionen US-Dollar, wie es in einer Mitteilung des Unternehmens von Samstag heisst.
Eine Tranche von 11,2 Millionen US-Dollar könne das Unternehmen «unverzüglich» abrufen. Des weiteren sehe die Vereinbarung zwei weitere, bedingte Teiltranchen in einem Gesamtbetrag von bis zu 22,4 Millionen US-Dollar vor.
Ein oder «potenziell mehrere» Interessenten
Wie die Firma weiter mitteilte, wurde ein Übernahme-Prozess mit «einem oder potenziell mehreren interessierten Drittkäufern» gestartet. Sollte dieser Prozess erfolglos sein, bleibe die Alternative einer umfassenden Restrukturierung. In den vergangenen vier Monaten seien diesbezüglich «wesentliche Fortschritte» erzielt worden.
Eine Tochtergesellschaft von Meyer Burger beantrage ausserdem die Stundung bei gewissen Wandelanleihen, wie auch eine Verkürzung der Einberufungsfrist für die Anleihegläubigerversammlungen auf fünf Kalendertage.
Kündigung trifft Unternehmen fatal
Die Finanzspritze zur Stabilisierung des Unternehmens war am 6. Dezember bekanntgegeben worden. Dies wurde nötig, nachdem der grösste Auftraggeber Desri des ohnehin problembeladenen Unternehmens abrupt den Vertrag gekündigt hatte. Meyer Burger wurde damit an den Rand des Abgrunds gedrängt.
Was genau die Gründe für die spontane Kündigung von Desri waren, wurde bislang nicht bekannt. Meyer Burger und Desri befinden sich in Verhandlungen über eine neue Rahmenvereinbarung, heisst es weiter.
Die aktuell bereits im neuen Werk in Goodyear gefertigten Hochleistungsmodule würden bereits jetzt im Rahmen gemeinsam vereinbarter Projekte fast vollständig an Desri verkauft. Zudem schreite die Inbetriebnahme der zweiten Produktionslinie in Goodyear voran. Der Hochlauf soll noch diese Woche beginnen. Die volle Kapazität von 1,4 Gigawatt soll dann bis Ende des Jahres erreicht werden.
(AWP)
4 Kommentare
Das ‚weit entwickelt….oder in der Endphase….oder weit fortgeschritten‘ haben wir nun zur Genüge gehört. Letztlich waren es stets Luftblasen. Und immer waren die anderen schuld. Mal war es die Politik in Deutschland, in den USA die gestiegenen Bodenpreise usw. Dass nun ein Verkauf geprüft wird, heisst nichts anderes, als dass MB unfähig ist, auf eigenen Beinen zu stehen. Wir, die Aktionäre, welche all die Kapitalerhöhungen mitgemacht haben, werden nun für unser Vertrauen, unsere Gutgläubigkeit (oder war es Naivität) bestraft. Für mich ist das an der Grenze von Betrug.
Als leidgeprüfter Aktionär stelle ich immer wieder fest, MB hat die miserablste Kommunikation. Nebst enormen Fehlentscheiden sieht das Unternehmen weiterhin kein Bedarf für eine zuverlässige offene Kommutation.
Trotz der voll im Trend stehenden Technologie soll dieses Unternehmen unbedingt zugrunde gehen. Was ist los hier?
Unsere Politiker streiten ohne Ende über eine nachhaltige Energiepolitik und bringen das führende Solartechnik Unternehmen nicht auf Erfolgsspur.
Desri kündet den Vertrag, die Aktie fällt auf 33 Rappen. In den letzten Tagen ein vermehrtes Kaufinteresse, welches die Aktie um 20% hebt. Nun kommt die Nachricht, dass ein guter Fortschritt erzielt worden ist und Desri weiter interesse hat. Wie kommt sich da wohl ein Aktionär vor, welcher dauernd die Kapitalerhähungen mitgemacht hat um die Firma zu retten, auf 33 Rappen gedrückt wird um dann, ganz plötzlich in typischer MB Maniere, weitere Fortschritte zu bekommen. Da hat vermutlich wieder jemand mehr gewusst, ansonsten kann ich mir den über 20% Anstieg nicht erklären. Auch wenn viele wohl mitreiten wollen, ein fader Beigeschmack bleibt. Ich würde mir veräppelt vorkommen.
Ich wäre nicht überrascht, wenn Desry im Umfeld wenn nicht sogar im Zentrum der Übernahmegespräche auftaucht.