Der Gründer des ehemals grössten deutschen Solarmodulherstellers Solarworld hat die Markenrechte seines einstigen Unternehmens von der insolventen Meyer Burger (Germany) GmbH zurückgekauft. Dies teilte der Insolvenzverwalter der Gesellschaft, Lucas Flöther, am Freitag mit.

Die Markenrechte an Solarworld hatte Meyer Burger mit der Übernahme der Produktionsstätte im sächsischen Freiberg im Jahr 2021 erworben. «Mit dem Verkauf fliesst ein nennenswerter Betrag in die Insolvenzmasse des Unternehmens», erklärte Flöther. Über die Höhe des Kaufpreises sei jedoch Stillschweigen vereinbart worden.

Im März 2024 hatte Meyer Burger die Produktion in Freiberg auch selber wieder eingestellt, nachdem das Werk dort über mehrere Jahre hohe Verluste verursacht hatte. Vor allem der Konkurrenz durch billige Solarmodule aus China konnte Meyer Burger nichts entgegensetzen. Auch die Verlagerung der Produktion in die USA scheiterte wenig später.

Zeit für Investorensuche bei Meyer Burger wird knapp

Solarworld war 1998 von Frank Asbeck gegründet worden. Das Unternehmen produzierte unter anderem in Freiberg Solarmodule. 2018 meldete Solarworld endgültig Insolvenz an.

Laut Insolvenzverwalter Flöther laufen nach wie vor Investorengespräche für die beiden Gesellschaften Meyer Burger (Germany) und Meyer Burger (Industries). «Das Zeitfenster, in dem eine Investorenlösung möglich ist, beginnt sich allerdings zu schliessen», hiess es.

Auch die Schweizer Muttergesellschaft Meyer Burger Technology befindet sich aktuell in Nachlassstundung. Hoffnung auf eine Rettung gibt es aber kaum noch. Das Unternehmen strebt aktuell den Abschluss eines Nachlassertrags an, womit ausgeschlossen sei, dass den Aktionären eine Liquidationsdividende ausgerichtet werden könne, hiess es vor zwei Wochen. Die Bemühungen für einen Verkauf von Teilen der Gruppe oder von Aktiven in der Schweiz, Deutschland und in den USA würden jedoch weitergeführt.

(AWP)