Der insolvente Solarmodul-Hersteller Meyer Burger ist bei der Suche nach einem Investor nicht fündig geworden und hat seinen rund 600 Beschäftigten in Deutschland und den verbliebenen 45 in der Schweiz gekündigt. Aus heutiger Sicht bestehe keine realistische Chance für eine Rettung der gesamten Unternehmensgruppe einschliesslich der Muttergesellschaft, teilte die Schweizer Firma am Mittwoch mit. Hauptgründe für die Misere seien die Billigimporte aus China sowie erhebliche Unsicherheiten hinsichtlich der zukünftigen Förderung erneuerbarer Energien in den USA und Europa.

In den USA habe Meyer Burger nach dem eingeleiteten Insolvenzverfahren nach Chapter 11 die Genehmigung des Gerichts zum Verkauf der Anlagen zur Modulproduktion an Waaree Solar Americas und von Solarzellen an Babacomari Solar North für insgesamt rund 29 Millionen Dollar erhalten. Dies sei ein wichtiger Zwischenschritt, hiess es.

Meyer Burger hatte im April vorläufige Geschäftszahlen veröffentlicht und demnach 2024 bei einem Umsatz von lediglich knapp 70 Millionen Franken einen operativen Verlust (Ebitda) von 210,4 Millionen Franken verbucht. Ende Mai folgte dann der Insolvenzantrag in Deutschland und Ende Juni in den USA. Meyer Burger wie auch andere Solarfirmen in Europa ächzen unter den Billigimporten aus China. Ins Wanken brachte den Konzern im November zudem die Vertragskündigung seines Grosskunden, der amerikanischen D.E. Shaw Renewable Investments.

(Reuters)