Die Massnahmen gehören zu einem am Donnerstag vorgestellten Modernisierungspaket mit einem langfristigen Volumen von 80 Milliarden Dollar, das auch 30'000 Einstellungen und die Erneuerung der Computertechnologie aus den 60er Jahren umfasst. "Die IRS wird mehr Datenwissenschaftler als je zuvor für den Vollzug einstellen", kündigte Vize-Finanzminister Wally Adeyemo bei der Vorstellung des Strategic Operating Plan mit einem Umfang von 148 Seiten an. Sie sollen mit modernsten Datenanalyse-Verfahren traditionelle Steuerbeamten flankieren.

In den USA werden die Steuern auf Bundes- und Landesebene getrennt erhoben. Der Kongress hat - überwiegend unter republikanischer Führung - ein Jahrzehnt lang das Budget der Bundesbehörde gekürzt. Die nun eingeleitete Reform wurde im vergangenen Jahr als Teil des Inflation Reduction Act (IRA) verabschiedet und soll insbesondere die Fähigkeit der IRS zu Steuerprüfungen verbessern. Die Neueinstellungen sind auch nötig, weil in den kommenden zwei Jahren fast 12'000 Mitarbeiter der IRS in Rente gehen. Die Behörde unterhielt nach eigenen Angaben im Fiskaljahr 2021 das Äquivalent von 78'661 Vollzeitstellen, knapp 13 Prozent weniger als 2012.

Dem überparteilichen Haushaltsbüro des Kongresses (CBO) zufolge dürfte die Modernisierung dem Bund zusätzliche Einnahmen von etwa 204 Milliarden Dollar im kommenden Jahrzehnt bescheren. Das Finanzministerium geht von bis zu 400 Milliarden Dollar aus, mit höheren Summen in den Jahren danach. Das Geld soll dabei helfen, die Klima-Investitionen des IRA zu finanzieren. Dieses Paket ist in Europa überwiegend wegen den geplanten Subventionen von 369 Milliarden Dollar bekannt. Politik und Wirtschaft in der EU befürchten deutliche Wettbewerbsnachteile durch die Massnahmen der US-Regierung.

(Reuters)