China will den lahmenden privaten Konsum mit milliardenschweren Subventionen ankurbeln. In einem ersten Schritt sollen 62,5 Milliarden Yuan (rund 7,6 Milliarden Euro) für ein ‌Subventionsprogramm ‌bereitgestellt werden, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Dienstag berichtete. Das Geld stammt von Fonds aus ultralangen Sonderstaatsanleihen. Peking hatte das Programm 2024 aufgelegt, um die Binnennachfrage angesichts des wirtschaftlichen Drucks ​im In- und Ausland zu stützen. Verbraucher erhalten dabei finanzielle Unterstützung, ‌wenn sie alte Haushaltsgeräte, Fahrräder oder Autos ‌ersetzen.

Rabatte für Geräte und Elektronik

Im kommenden Jahr sollen auch digitale Produkte in das Programm aufgenommen werden. Für Smartphones, Tablets, Smartwatches und intelligente Armbänder soll es dann einen Rabatt von 15 Prozent geben, der auf jeweils 500 Yuan begrenzt ist. Dies geht aus einer separaten Erklärung ⁠der staatlichen Planungskommission und des Finanzministeriums hervor. Im Rahmen des bestehenden Programms erhalten Verbraucher beim Kauf von Haushaltsgeräten wie Kühlschränken oder Fernsehern eine Subvention von 15 Prozent, die auf bis ​zu 1500 Yuan pro Artikel begrenzt ist.

Autokauf besonders stark gefördert

Besonders gefördert wird der ‌Austausch von Autos. Käufer, die alte Autos verschrotten, ‍erhalten Zuschüsse in Höhe von zwölf Prozent des Kaufpreises von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben. Das Ganze ist ​begrenzt auf 20.000 Yuan. Wer ältere Fahrzeuge ersetzt, bekommt acht Prozent oder bis zu 15.000 Yuan. China hat in diesem Jahr insgesamt 300 Milliarden Yuan an Sonderstaatsanleihen zur Verfügung ‌gestellt, die schubweise über das Jahr verteilt freigegeben ⁠werden.

Schwache Konjunktur erhöht den Druck

Hintergrund der Massnahmen ist die schwächelnde Konjunktur. Chinas Wirtschaft ‌geriet im November ins Stocken. Die Industrieproduktion lief so schlecht wie seit 15 Monaten nicht mehr. Die Führung ‍hat zugesagt, den Anteil des privaten Verbrauchs an der Wirtschaft in den nächsten fünf Jahren «deutlich» zu erhöhen. Dieser macht derzeit etwa 40 ​Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus. Zum Vergleich: In den USA sind ‍es fast 70 Prozent. Einige Regierungsberater empfehlen, das Ziel auf etwa 45 Prozent in den nächsten fünf Jahren anzuheben. 

(Reuters)