«Tiefstes Aktien-Kursziel: UBS versetzt Swatch einen Kinnhaken». Das war die Schlagzeile eines Artikels von cash.ch Mitte Juli, als die für Swatch zuständige Analystin der UBS das Kursziel der Uhren-Aktie von 128 Franken auf gerade mal 75 Franken zusammenstrich. Die bereits bestehende Verkaufsempfehlung für die Aktie wurde damals bestätigt.

Angesichts des steigenden Break-even-Punkts der Gruppe, der ausbleibenden Erholung in China und des Verlusts von über einer Milliarde Franken an Barmitteln in den letzten zwei Jahren war die Analystin der Ansicht, dass Swatch sich möglicherweise bald gezwungen sehen werde, die Strategie zu überdenken.

Mitte Juli, als die Kurszielsenkung vorgenommen wurde, stand die Aktie bei 130 Franken. Heute sind es 166 Franken, Mitte November stieg der Titel gar kurz einmal fast auf 180 Franken - der höchste Stand seit Februar.

Nachvollziehbar daher, dass die UBS-Analystin etwas über die Bücher musste. Sie erhöhte am Donnerstag das Kursziel für Swatch-Inhaber auf 90 Franken, bestätigte aber ihre Verkaufsempfehlung für die Aktie. Die Analystin hält an ihrer Einschätzung fest, dass das Swatch-Management eine wenig klare Strategie verfolge. Und obwohl Swatch in der Regel von einer Erholung in China profitieren sollte, setzt die Analystin diesmal ein Fragezeichen.

Dabei konnten sich Aktien aus den Sektoren Uhren und vor allem Schmuck in letzter etwas erholen wegen Anzeichen einer Aufhellung der Geschäfte in China. Dies zeigte sich beim Halbjahresabschluss von Richemont, der am 14. November veröffentlicht wurde. 

Die UBS-Analystin hat mit den 90 Franken zwar weiterhin das tiefste Kursziel der bei Bloomberg erfassten Analysten. Dennoch ist der Grundtenor eher negativ, was die Kuraussichten für die Swatch-Aktie betrifft. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten liegt mit 133 Franken deutlich unter dem aktuellen Kurs.

Daniel Hügli
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