"Autonomes Fahren wird unsere Industrie wie nichts anderes zuvor verändern", sagte Diess am bei einer Veranstaltung der Automobilmesse IAA Mobility in München. Dagegen sei die gerade angelaufene Umstellung auf Elektromobilität vergleichsweise einfach.

Der eigentliche Wendepunkt stehe erst bevor, wenn ein immer grösserer Teil des Geschäfts mit Mitfahrdiensten und Robotertaxis gemacht werde. 2030 werde vermutlich noch 85 Prozent des Umsatzes mit dem herkömmlichen Verkauf von Autos, Carsharing und Mietwagen gemacht. 15 Prozent stammten dann wahrscheinlich schon aus Mobilitätsdiensten. Dieser Bereich werde schneller wachsen als alle anderen.

Volkswagen hatte sich vor zwei Jahren mit dem zweitgrössten US-Autobauer Ford zusammengetan, um diese Technologie voranzutreiben. Dazu steckte der Konzern insgesamt 2,6 Milliarden Dollar in die Ford-Tochter Argo. Dabei brachten VW mit 1,6 Milliarden Dollar bewertete eigenen Aktivitäten im autonomen Fahren sowie eine Milliarde Dollar zur Anschubfinanzierung ein.

Argo-Gründer Bryan Salesky sagte bei der Veranstaltung, Ziel sei, ein globales System für Robotaxis zu entwickeln. Derzeit testet das Unternehmen solche Fahrzeuge in sechs Städten in den USA. Seit Kurzem wird die Technik auch auf einem Gelände in der Nähe des Münchner Flughafens erprobt.

Dabei wird der neuentwickelte Elektro-Bulli, der ID.Buzz, eingesetzt, der mit Sensoren, Kamerasystemen und einem Laserscanner (Lidar) von Argo ausgestattet ist, der das Umfeld des Autos in einem Radius von 400 Metern scannt. Ein Prototyp wurde auf der IAA-Veranstaltung gezeigt. Die Serienversion des ID.Buzz AD1 (Autonomous Driving) soll ab 2025 bei Mobilitätsdiensten wie Moia in Hamburg eingesetzt werden. 

(Reuters)