Die Valoren des Halbleiterunternehmens AMS Osram fallen zeitweise 7,2 Prozent auf 7,225 Franken. Zuvor hatten sich die Aktien in der Spitze auf 8 Franken erholt und sich so aus dem Tief bei 5 Franken herausgearbeitet. Dieses hatten sie infolge des internationalen Zollstreits erreicht.

Grund für den Kursrückgang am Montag ist eine Herunterstufung durch Research Partners. Der zuständige Analyst des Aktien-Research-Unternehmens geht von «Halten» auf «Verkaufen». Das neue und erhöhte Kursziel von 5,80 (zuvor: 5,30) Franken bleibt unter der aktuellen Notierung der AMS-Valoren. 

Um die Nettoverschuldung auf ein konformes Niveau zu bringen, werde AMS Osram wohl schon bald eine Kapitalerhöhung durchführen müssen, schreibt der Experte.

Mit den Quartalszahlen habe das Management zwar einen verständlichen Plan zum Schuldenabbau präsentiert, es sei aber fraglich, ob dieser auch aufgehe. So suche das Unternehmen seit über einem Jahr einen Käufer für die Fabrik in Malaysia, wobei er den Buchwert von 1 Milliarde Euro als unrealistisch erachte, so der Analyst weiter.

In der Vergangenheit seien aktienbasierte Vergütungspläne für das Management jeweils an die Verwässerung durch Kapitalerhöhungen angepasst worden, was den Eindruck verstärke, dass der Fokus nicht unbedingt auf den Interessen der Aktionäre liege.

Solider Start ins Jahr

Im ersten Quartal hat AMS Osram zwar etwas weniger Umsatz gemacht, der Betriebsgewinn stieg aber um 9 Prozent auf 135 Millionen Euro. Die entsprechende operative Marge erhöhte sich um 1,8 Prozentpunkte auf 16,4 Prozent. 

Zugleich kündigte das Unternehmen eine Beschleunigung des Schuldenabbaus an. Man prüfe neben dem angepeilten Verkauf der Micro-LED-Fabrik in Malaysia weitere Veräusserungen im Umfang von über 500 Millionen Euro.

Die Verschuldungsquote soll damit unter 2 fallen und die jährliche Zinslast auf unter 100 Millionen Euro gedrückt werden, wie das an der Schweizer Börse kotierte Unternehmen aus Österreich Ende April mitteilte.

(cash)