Morgan Stanley sieht weiterhin attraktive Chancen für Short-Positionen im Schweizer Franken, besonders gegenüber dem britischen Pfund. Ausschlaggebend sei vor allem das günstige Carry-Profil im Währungspaar GBP/CHF, erklärte die Bank am 12. August. Die Renditen dürften dabei jedoch eher aus der Nicht-Franken-Komponente stammen.

Weitere Aufwärtsbewegungen bei GBP/CHF und EUR/CHF würden nach Einschätzung der Strategen Zoe Strauss und David Adams weniger auf eine spezifische Schwäche des Frankens zurückgehen. Viele frankennegative Nachrichten seien bereits im Kurs eingepreist, und die endgültigen Auswirkungen der US-Zölle auf die Schweizer Wirtschaft könnten die Erwartungen der Marktteilnehmer sogar enttäuschen.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) signalisiere laut den Experten mit ihrer Aussage, dass in den kommenden Monaten negative Zinsen möglich sind. Auch die Bank Safra Sarasin sieht hier ein erhöhtes Risiko, hält eine Zinssenkung im September wegen steigender Inflation und restriktiver SNB-Kommunikation jedoch für unwahrscheinlich. Sollten die US-Zölle von 39 Prozent länger bestehen bleiben, könnte im Dezember ein deutlicher Zinsschritt folgen. Gleichzeitig verweist Morgan Stanley auf ein überarbeitetes Zollabkommen, mögliche Ausnahmen bei Arzneimittelabgaben und die engen Handelsbeziehungen zur EU – Faktoren, welche die Belastung für die Schweiz verringern könnten.

Morgan Stanley hält vor diesem Hintergrund an seiner Long-Position in GBP/CHF fest, mit einem Kursziel von 1,12 und einem Stopp bei 1,055. Die aktuelle Spot-Referenz lag zuletzt bei 1,0914.

Unterstützung für den positiven Ausblick auf das Pfund kommt auch von Raiffeisen. Die Bank rechnet mittelfristig mit einer Erholung auf 1,13 Franken. Die Inflation in Grossbritannien ist zuletzt auf 3,6 Prozent gestiegen, was rasche Zinssenkungen der Bank of England unwahrscheinlich macht. Für EUR/CHF erwartet Raiffeisen wegen geopolitischer Risiken und des Zinsvorteils der Eurozone eine Seitwärtsbewegung.

(cash/Bloomberg)