Im ersten Quartal fiel ein Konzernverlust von 311 Millionen Euro an nach einem Minus von gut 32 Millionen vor Jahresfrist, wie Morphosys am Montagabend mitteilte. Der operative Verlust belief sich auf 264,4 (Vorjahreszeitraum: minus 56,1) Millionen Euro. Morphosys verwies auf deutlich gestiegene Kosten im Zusammenhang mit aktienbasierten Vergütungsprogrammen und der Bildung von vergütungsbezogenen Rückstellungen, die durch die geplante Übernahme durch Novartis ausgelöst würden. Daneben belasteten Transaktionskosten wegen des Deals.

Novartis hatte im Februar die Übernahme des Unternehmens aus Planegg bei München für 2,7 Milliarden Euro angekündigt. Die Annahmefrist für die Offerte endet am 13. Mai. Mit dem Zukauf sichert sich der Schweizer Pharmariese Zugriff auf den grössten Hoffnungsträger von Morphosys, das Medikament Pelabresib zur Behandlung von Myelofibrose, einer seltenen bösartigen Erkrankung des Knochenmarks.

Am Montag hatte ein Bericht des Onlineportals «Statnews» die Papiere von Morphosys belastet. Dieses hatte unter Verweis auf zwei mit der Sache vertraute Personen berichtet, dass bei Pelabresib ein neues Sicherheitsproblem aufgetaucht sei und dies die Übernahme durch Novartis womöglich bedrohe. «Wir sind weiterhin vom Nutzen-Risiko-Profil der Kombination aus Pelabresib und Ruxolitinib überzeugt», erklärte ein Morphosys-Sprecher. Näher äusserte er sich nicht. Ruxolitinib ist der Wirkstoffs des Myelofibrose-Medikaments Jakavi von Novartis. Die geplante Übernahme durch Novartis schreite voran und Morphosys gehe weiterhin davon aus, dass die Transaktion im ersten Halbjahr abgeschlossen sein wird. 

(Reuters)