US-Präsident Donald Trump ist seit dem 20. Januar 2025 erneut im Amt. Teil seines Wahlkampfes war das Versprechen, dass er die Supermacht USA aus militärischen Konflikten in der Welt heraushält. So hat er etwa die milliardenschwere Unterstützung der USA für die Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland weitgehend eingestellt. Trumps zweite Amtszeit ist aber auch von Drohungen gegenüber anderen Staaten und mehreren Militäreinsätzen geprägt. Eine Liste der wichtigsten Drohungen.

Grönland:

Eine der ersten Ankündigungen Trumps war, dass sich die USA Grönland einverleiben könnten und sollten - notfalls militärisch. Die Ankündigung stiess auf scharfe Kritik sowohl Dänemarks, und der EU, da sie als Bruch mit internationalen Normen gesehen wurde. Die Folge: Seither haben die Europäer ihre Aufmerksamkeit für Grönland erhöht. Vor kurzem fanden in Abstimmung mit Dänemark auch Militärübungen der USA statt. Trump hat seine Rhetorik zurückgefahren.

Beiträge für die Nato: 

Trump hat Nato-Partnern mit dem Entzug des Beistands nach Artikel 5 des Nato-Vertrages gedroht, wenn sie seinen Forderungen nach erhöhten Verteidigungsausgaben - und dem Kauf von US-Waffen - nicht nachkommen. Tatsächlich haben die europäischen Staaten ihre Verteidigungsausgaben seither deutlich erhöht. Kanzler Friedrich Merz verwies darauf, dass Deutschland sogar die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse gelockert hat.

Drohungen in Zollkonflikten

Die Drohungen beschränken sich nicht auf Verteidigungspolitik und Militäreinsätze. Trump hat Dutzende Länder mit hohen Zöllen belegt oder ihnen hohe Importzölle angedroht. Zuletzt hatte er die Handelsgespräche mit Kanada wieder ausgesetzt und hohe Importstrafen angedroht, weil der kanadische Bundesstaat Ontario in einem Video eine Rede des früheren US-Präsidenten Ronald Reagan nutzte, in dem dieser Importzölle als völlig falsche Politik bezeichnet hatte.

Einsatz gegen Huthis:

Nachdem die Huthi-Rebellen in Jemen nicht nur Handelsschiffe im Roten Meer, sondern auch Israel mit Raketen angegriffen hatten, drohte Trump mit einem Militäreinsatz. Tatsächlich beschossen die USA wiederholt Huthi-Stellungen im Jemen.

Angriff auf den Iran: 

Bereits im März drohte der US-Präsident der iranischen Führung mit einem Angriff, wenn sie sich nicht an internationale Vorgaben für ihr Atomprogramm hält. Im Juni griff die US-Luftwaffe dann Atomanlagen in dem schiitischen Land an. Ziele waren unter anderem die Anlagen in Fordo, Isfahan und die Anreicherungsanlage von Natans.

Venezuela:

Seit Wochen schaukelt sich der Konflikt vor der Küste Venezuelas hoch. Trump hatte ein hartes Vorgehen gegen Drogenschmuggler in der Karibik angekündigt und mehrere Schiffe in internationalen Gewässern zerstören lassen. Zahlreiche Menschen starben. Im September vermischte er die Warnungen auch mit der Forderung, dass Venezuela abzuschiebende Landsleute aus den USA zurücknehmen müsse. «Bringt sie sofort aus unserem Land raus, sonst wird der Preis, den ihr dafür zahlen müsst, unermesslich sein!», schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. In den vergangenen Tagen wurden US-Marineverbände in der Südkaribik zusammengezogen.

Nigeria:

Am Samstag folgte dann die Drohung gegenüber Nigeria, dessen Regierung angeblich Christen nicht entschieden genug gegen «islamistische Terroristen» beschütze. «Wenn wir angreifen, wird es schnell, brutal und entschieden sein», schrieb Trump am Samstag auf seinem sozialen Netzwerk Truth Social. Um eine Eskalation zu vermeiden, sagte die nigerianische Führung Kooperationswillen im Kampf gegen Islamisten zu. Allerdings drohte Trump auch mit der Einstellung sämtlicher US-Hilfszahlungen an das bevölkerungsreichste Land Afrikas.

(Reuters)