Die Swiss Marketplace Group (SMG) hatte am letzten Freitag beim grössten Börsengang Europas 2025 ein starkes Debüt hingelegt. Die Aktien der Betreiberin von Onlineplattformen wie Homegate, Immoscout24 oder Ricardo verzeichneten einen Ausgabepreis von 46 Franken, starteten dann mit einem Kurs von 48,25 Franken in den Handel und beendeten den Tag bei einem Niveau von 49 Franken.
In der laufenden Woche tritt nun etwas Ernüchterung ein. Am Mittwoch fielen die Aktien erstmals unter den Ausgabepreis von 46 Franken. Und am Donnerstag verzeichnen die Titel gar ein Minus von 3,5 Prozent und fallen auf 44,28 Franken.
Der Grund: Die Aktie der Firma Baltic Classifieds, die ein ähnliches Geschäftsmodell verfolgt wie SMG, gab am Mittwoch eine Umsatz und Gewinnwarnung heraus. Beide Kennzahlen würden für das Gesamtjahr voraussichtlich 3 bis 4 Prozent unter der zuvor kommunizierten Prognose liegen, so das Unternehmen mit Sitz in Litauen.
Die Aktie von Baltic Classifieds verlor am Mittwoch teilweise 15 Prozent und schloss 5 Prozent tiefer. Am Donnerstag stehen die Titel erneut 2 Prozent im Minus. Auch die SMG-Mitbewerber wie deutsche Scout24, die britische Rightmove oder die schwedische Hemnet stehen diese Woche an der Börse eher unter Druck.
«Die nachlassende Umsatzdynamik, das moderate Margenwachstum und die anhaltende Unsicherheit rund um den estnischen Automarkt könnten Marktsorgen auslösen», wurde JPMorgan-Analyst Marcus Diebel bei Bloomberg zitiert. «Wir betrachten dies als kurzfristigen Rückschlag - wir favorisieren weiterhin die dominante Marktposition und den renditestarken Charakter des Unternehmens, trotz des geringer als erwarteten Wachstums im Geschäftsjahr 2026», so Analyst Diebel weiter. Er hat ein «Übergewichten»-Rating bei der Aktie von Baltic Classifieds.
Der Kursrückgang von SMG passiert zudem in einem generell negativen Marktumfeld. Der Swiss Performance Index hat seit Wochenbeginn 1,5 Prozent verloren.
Der Versicherer und SMG-Altaktionär Mobiliar reduzierte seinen Anteil beim Börsengang von 29,3 auf 19,3 Prozent, bleibt dennoch bedeutender Aktionär mit Sitz im Verwaltungsrat. Auch Ringier verkleinerte seine Beteiligung um 10 Prozent. Der Finanzinvestor General Atlantic (rund 10 Prozent Anteil) und der Medienkonzern TX Group (rund 30 Prozent) verkauften (vorerst) keine Aktien. Pictet Asset Management hält nach dem Börsengang 3,04 Prozent an SMG, Blackrock 3,3 Prozent.