In den vergangenen Wochen haben die meisten Aktien zugelegt - genau wie Bitcoin: Auf Monatssicht hat die grösste Kryptowährung 15 Prozent an Wert gewonnen. Der 90-Tage-Korrelationskoeffizient zwischen Bitcoin und dem S&P 500 Index liegt mit rund 0,65 inzwischen so hoch wie nur selten in den letzten 12 Jahren.

Ein Koeffizient von 1 bedeutet eine parallele Bewegung. Ein Wert von minus 1 eine gegenläufige Entwicklung.

Kryptowährungen sind bereit für eine Outperformance, "wenn Aktien ihren Tiefpunkt erreicht haben", erklärt Mike McGlone, Analyst bei Bloomberg Intelligence. "Es gibt nur wenige stärkere Kräfte an den Märkten, als wenn die Aktienbörsen mit hoher Geschwindigkeit fallen, wie in der ersten Jahreshälfte. Kryptowährungen sind Teil dieser Ebbe."

Im Gleichklang entwickeln sich Aktien und Kryptowährungen schon das ganze Jahr. Triebfeder ist die falkenhafte Politik der US-Notenbank, welche die höchste Inflation seit vierzig Jahren eindämmen will. Damit bescherte sie 2022 allen Arten von Vermögenswerten eine unruhige Entwicklung. 

Ob Aktien und Kryptowährungen ihre Tiefststände erreicht haben, kann niemand mit Sicherheit sagen. Tiefs sind nur im Nachhinein erkennbar.  Laut Analysehaus Glassnode signalisiert die Aktivität bei Bitcoin wenig Nachfrage neuer Anleger. Die Zahl der aktiven Bitcoin-Adressen sinke. Als stabile Basis blieben derzeit nur Händler und Investoren mit höherer Überzeugung.   

Nun stelle sich laut Glassnode die Frage, ob die jüngste Erholung eine Bärenmarkt-Rally sei oder sich ein nachhaltiger Bullentrend abzeichne. Mit einer Erholung sei zu rechnen, wenn die Blockchain-Transaktionskosten wieder zulegten. Bislang befänden sie sich im Bärenmarkt. 

Der Preis für Bitcoin stieg im Juli um 27 Prozent und zeigte damit die stärkste Performance seit Oktober. Für Ether ging es 70 Prozent aufwärts, so viel wie seit Januar 2021 nicht mehr. Von den Hochs sind die Notierungen freilich noch weit entfernt. Bitcoin bewegt sich um 23'000 Dollar, während im November kurzzeitig fast 69'000 Dollar gezahlt wurden. Bisher konnten noch nicht einmal aufsehenerregende Entwicklungen wie die neue Partnerschaft von Coinbase mit BlackRock der weltgrössten Kryptowährung mehr Aufwind bescheren.

(Bloomberg)