Die Aktien des Technologiekonzerns verlieren 0,1 Prozent auf 37,28 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Market Index (SMI) 0,4 Prozent höher steht. Auf Jahressicht hat der Titel 17 Prozent auf ein Kursniveau zugelegt, das zuletzt im Jahr 2000 vorherrschte.

Das am Donnerstag vorgelegte Ergebnis des vierten Quartals und des Gesamtjahres 2023 hat die Prognosen der Analysten mehrheitlich übertroffen. ABB ist im Schlussquartal 2023 gewachsen und hat die Profitabilität (EBITA-Marge von 16,3 Prozent) verbessert. Der Auftragseingang (7,65 Milliarden Dollar) konnte trotz der anhaltenden Schwäche im Robotikmarkt gehalten werden. Das vom CEO Björn Rosengren geführte ABB stellt unter anderem Industrieroboter, Ladestationen für E-Autos, Motoren oder Automationslösungen für Fabriken aller Art her, inklusive derer digitaler Vernetzung. 

Mit einer Guidance für das organische Wachstum 2024 im mittleren einstelligen Bereich habe der Industriekonzern überrascht, schreibt der zuständige Analyst der Bank Vontobel. Das Kursziel für ABB wird nach Zahlen von 40 auf 42 Franken angehoben, was ein Aufwärtspotenzial von 13 Prozent impliziert. Die Einstufung lautet weiterhin "Buy". 

Der positive Ausblick auf eine weitere Margenausweitung, einen weiterhin soliden Free Cashflow und potenzielle zusätzliche Rückkäufe dürften die Aktie laut dem Analysten von Vontobel unterstützen. Dieser hebt die Prognosen für das organische Umsatzwachstum an, belässt aber die Margenannahme für das nun laufende Geschäftsjahr unverändert. Für 2025 erwarte er dagegen eine Margenausweitung aufgrund des beschleunigten Wachstums in den margenstarken Geschäftseinheiten Electrification Products und Motion, so der Vontobel-Analyst.

Auch die DZ Bank erhöht das Kursziel für ABB: Von 38,5 auf 44 Franken bei einer unveränderten Kaufempfehlung. Der zuständige Analyst begründet das höhere Kursziel mit höheren Schätzungen nach der Vorlage der  Zahlen zum vierten Quartal. Die Entwicklung im Schlussquartal sei nämlich besser als erwartet gewesen, namentlich sei die beste Marge seit Jahren erreicht worden. Zudem habe das Management einen erfreulichen Ausblick für 2024 abgegeben.

Mehrheit empfiehlt ein Halten

Trotz der fortschreitenden Erfolgsstory bei ABB empfehlen die von Bloomberg befragten Analysten in der Mehrheit nur ein Halten der Aktie (elf "Buy", 20 "Hold" und drei "Sell"). Das durchschnittliche Kursziel liegt nahezu auf dem aktuellen Kursniveau. Und: Eine negative Reaktion auf das Zahlenset zeigt Morgan Stanley. Der dort zuständige Analyst hat die ABB-Aktie mit einem "Underweight"-Rating und einem Kursziel von 31,5 Franken versehen.

Für das Jahr 2023 wurde eine Dividende von 0,87 Franken angekündigt, was einer Dividendenrendite von 2,3 Prozent entspricht. ABB hat von 2005 bis 2023 jährlich eine Dividende von durchschnittlich 0,63 Franken pro Namenaktie ausgeschüttet (Zahl ist um allfällige Kapitalveränderungen bereinigt).

Mit Material der Nachrichtenagentur AWP

ManuelBoeck
Manuel BoeckMehr erfahren