Der Bayer-Partner Regeneron hat in den USA einen Rückschlag mit seinem Augenmedikament Eylea erlitten. Die US-Arzneimittelaufsicht FDA lehnte überraschend die Zulassung für eine hoch dosierte Variante des Mittels vorerst ab.

In der Schweiz hingegen sorgte die Nachricht für Auftrieb beim Roche-Genussschein - plus 1,2 Prozent auf 273,95 Franken. Seit Jahresbeginn hat der Titel jedoch 7 Prozent verloren. Der Konzern hat mit Vabysmo seit Kurzem ein Konkurrenzprodukt auf dem Markt. Goldman-Sachs-Analystin Salveen Richter geht davon aus, dass durch die Verzögerungen für Regeneron das Mittel der Schweizer in der Zwischenzeit an Schwung gewinnen kann.

Regeneron hat mit dem Mittel vergangenes Jahr annähernd 10 Milliarden US-Dollar umgesetzt. Roches Vabysmo wurde zwar erst Anfang 2022 zugelassen, bewegt sich aber auf einer steilen Umsatzkurve. Nach einem Umsatz von 591 Millionen Franken 2022, lagen die Erlöse im ersten Quartal bereits bei 432 Millionen, sodass für das Gesamtjahr die Blockbuster-Schwelle von einer Milliarde erreicht werden könnte.

Der Rückenwind durch den Rückschlag des US-Konkurrenten dürfte aber nur von kurzer Dauer sein: So bleibt Goldman-Expertin Richter zuversichtlich für Eylea. Sie rechnet damit, dass die FDA bei einer Wiedervorlage des Antrags innerhalb von 60 Tagen reagieren dürfte. 

Nach einer etwaigen Zulassung sollte Eylea in hoher Dosierung laut der Branchenkennerin gut angenommen werden, da Ärzte bereits mit dem Medikament gute Erfahrung hätten und ohnehin der Bedarf nicht gedeckt sei. Dabei verwies sie auch auf frisch von Regeneron veröffentlichte Studiendaten zu Eylea, die im Vergleich zu Roches Konkurrenzmittel besser aussähen. 

(cash/AWP)