Die Aktionärinnen und Aktionäre von Swiss Life mussten eine ganze Weile auf das Halbjahresergebnis warten. Der Lebensversicherungskonzern legt am frühen Dienstagmorgen als drittletztes Unternehmen aus dem Swiss Market Index (SMI) das Resultat für die ersten sechs Monate vor.

Allerdings hat sich das Warten gelohnt: Mit einem Betriebsgewinn von 876 Millionen Franken und einem Reingewinn von 618 Millionen Franken werden die bei 850 und 600 Millionen Franken liegenden Analystenschätzungen übertroffen.

Der eigentliche Lichtblick – so ist man sich in Expertenkreisen einig – ist aber die starke SST-Quote. Mit 205 Prozent liegt diese Kennzahl über den von Analysten erwarteten 200 Prozent. Das ist insofern wichtig, als dass die SST-Quote das Überschusskapital misst und deshalb von zentraler Bedeutung für künftige Dividendenerhöhungen ist.

Auch Firmenchef Patrick Frost lässt sich mit den Worten zitieren, wonach man die Voraussetzung für eine mögliche Dividendenerhöhung geschaffen habe.

Aktie in den letzten Wochen gut gelaufen

Ganz überraschend kommt das nicht, geht die Bank Vontobel für 2021 beispielsweise doch von einer Erhöhung der Dividende um 2 auf 23 Franken je Aktie aus. Das entspräche aus heutiger Sicht immerhin einer Rendite von 4,6 Prozent. In den darauffolgenden Jahren soll die Ausschüttung dann um jeweils einen Franken jährlich steigen, darf man der Zürcher Bank Glauben schenken.

Für die Zürcher Kantonalbank steht hingegen die starke Entwicklung des strategisch wichtigen Kommissionsgeschäfts im Vordergrund. Da diese Geschäftsaktivitäten bloss mit einer geringen Kapitalbindung einhergehen, spricht auch dieser Punkt für steigende Dividenden. Die Zürcher Kantonalbank preist die Aktie wie bis anhin mit "Übergewichten" zum Kauf an.

Bei der Citigroup verweist man auf den diesjährigen Investorentag vom November und erhofft sich dann wichtige Erkenntnisse zur Jahresdividende. Die US-Investmentbank stuft die Aktie mit "Buy" und einem Kursziel von 510,60 Franken ein.

Der Swiss-Life-Aktie helfen die Dividendenfantasien allerdings herzlich wenig. Zur Stunde verliert sie 1,3 Prozent auf 488 Franken. Beobachter erklären sich diese sichtlich unterkühlte Reaktion damit, dass die Aktie alleine in den letzten vier Wochen fast 10 Prozent an Kurswert dazugewinnen konnte.