Die Aktien des verlustschreibenden Biotechnologieunternehmens Idorsia verlieren gut 3 Prozent auf 13,36 Franken. Seit Jahresbeginn hat der Titel 26 Prozent verloren. Der Rekordstand von knapp 33 Franken im Januar 2020 ist in weite Ferne gerückt.

Nachdem bereits Morgan Stanley Ende September den Rotstift angesetzt hat, senkt nun auch die Deutsche Bank das Rating für Idorsia im Vorfeld der Quartalszahlen von "Buy" auf "Hold" und reduziert das Kursziel von 30 auf 16 Franken. 

Er gehe davon aus, dass die kurzfristige Situation kompliziert bleiben werde, da die Verkaufszahlen des Schlafmittels Quviviq angesichts des hohen Anteils an subventionierten Produkten in den nächsten Quartalen schwierig bleiben dürften, schreibt Analyst Emmanuel Papadakis. Derweil gehe er davon aus, dass die Markteinführung von Pivlaz in Japan gut laufe.

Insgesamt setzte Idorsia im ersten Semester 22 Millionen Franken um. Diese Umsätze reichten bei weitem nicht aus, um die laufenden Kosten in Höhe von 427 Millionen Franken zu decken. Entsprechend verbuchte Idorsia für die ersten sechs Monate einen Verlust von 405 Millionen Franken.

Im Dezember 1997 als Start-up gegründet und wenige Jahre später an die Wachstumsbörse SWX New Market gebracht, ging das Idorsia-Vorgängerunternehmen Actelion im Januar 2017 für satte 30 Milliarden Dollar an den amerikanischen Mischkonzern Johnson & Johnson. Darüber hinaus wurden die noch jungen Forschungs- und Entwicklungsprojekte in Idorsia eingebracht und dessen Aktien den Anteilseignern von Actelion zugeteilt. Dementsprechend üppig waren die Vorschusslorbeeren, als im Juni desselben Jahres auch Idorsia an die Börse ging. Das Mediziner-Ehepaar Martine und Jean-Paul Clozel werde aus dem Unternehmen nichts Geringeres als "das nächste Actelion" machen, so die Investmentthese damals.

(AWP/cash)