Der Oktober 2008 war der Monat nach dem Zusammenbruch von Lehman Brothers. Mit den über 4 Prozent, welche am Mittwoch erreicht wurden, haben die Renditen der zehnjährigen US-Staatsanleihen im Jahr 2022 bereits rund 2,5 Prozent zugelegt. Die Staatsanleihen sind damit auf Kurs, den grössten Jahresverlust seit 1973 zu erreichen-

Anleger sind durch den kompromiosslosen Zinserhöhungs kurs Fed verunsichert und verlaufen weiter Staatsanleihen. Verunsichert sind sie auch durch mögliche japanische Verkäufe von US-Staatsanleihen.

Höhere Zinsen verteuern in der Tendenz die Finanzierungskosten von Staaten und Unternehmen. Daher geraten an den Börsen vor allem Aktien von Unternehmen unter Druck, die hoch verschuldet sind und noch keine Gewinne schreiben. Das sind typischerweise Aktien von Technologiefirmen. Für alle Unternehmen werden mit höheren Zinsen zum Beispiel auch Investitionen teurer.

Nicht überraschend haben am Mittwoch auch die Kosten für die Absicherung europäischer Unternehmensschulden den Höchststand überschritten, der während der Pandemie erreicht wurde. Der "iTraxx Europe Index" für Investment-Grade-Credit- Default-Swaps stieg am Mittwoch auf 142 Basispunkte und erreichte damit den höchsten Stand seit September 2012, als die Schuldenkrise im Euroraum in vollem Gange war. Noch vor einem Jahr lag der Index auf dem niedrigsten Stand seit der globalen Finanzkrise. 

(cash/Bloomberg)