Die Valoren von Nestlé verlieren am Donnerstag kurz nach Börsenbeginn 0,2 Prozent auf 71,14 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Market Index (SMI) um 0,4 Prozent tiefer steht. In den letzten 52 Wochen hat der Titel 13,5 Prozent nachgegeben. 

Der Schweizer Nahrungsmittelkonzern hat scheinbar Morgan Stanley mit der strategischen Überprüfung seines Vitamin-Geschäfts beauftragt. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwochabend unter Berufung von informierten Kreisen. Der weltweit grösste Lebensmittelkonzern will damit sein Wachstum wieder ankurbeln.

Die Investmentbank soll Optionen für die Vitaminsparte prüfen, die unter Umständen zum Verkauf einzelner Marken führen könnten. Der Wert dieser Marken könnte bei einem Verkauf zwischen 3 und 4 Milliarden Euro liegen, sagte ein Insider unter der Bedingung der Anonymität. Die Gespräche seien noch im Gange, und Nestlé könne sich auch weiterhin für den Erhalt der Marken entscheiden, hiess es weiter. Nestlé und Morgan Stanley lehnten eine Stellungnahme gegenüber Bloomberg ab. Nestlé,

Der Umsatz des Vitamin- und Nahrungsergänzungsgeschäfts von Nestlé innerhalb des Bereichs Health Science wird nicht einzeln ausgewiesen, da es ein Teil einer breiteren Sparte ist, die auch medizinische Ernährung umfasst. Im ersten Halbjahr 2025 sank der publizierte Umsatz von Nestlé Health Science um 2,4 Prozent, beeinflusst von negativen Wechselkurseffekten von 3,0 Prozent. Während sich der Bereich medizinische Ernährung in den letzten Jahren in den letzten Jahren positiv entwickelte, verzeichnete das Vitamingeschäft rückläufige Umsätze. 

Fokussierung gefordert

Die französische Research-Boutique Kepler Cheuvreux senkte am Mittwoch das Kursziel für Nestlé auf 90 von 95 Franken. Die Einstufung lautet weiterhin «Buy». Der zuständige Analyst verwies auf schwächere Multiplikatoren im Lebensmittelsektor, die der Anpassung zugrunde liegen.

Der kürzlich angestossene Führungswechsel mit dem neuen CEO Philipp Navratil und dem designierten Vorsitzenden Pablo Isla könnte laut Einschätzung des Analysten zu einer grösseren Dringlichkeit bei der Umsetzung des laufenden Transformationsprogramms führen.

Erwartet werden eine Vertiefung des Kosteneinsparungsplans, schnellere Desinvestitionen in schwächeren Geschäftsbereichen und eine stärkere Nutzung der F&E-Kompetenz. Zwar bleibt die bisherige strategische Ausrichtung laut dem Analysten bestehen, dennoch könnten bei ausbleibendem Erfolg strukturelle Veränderungen und eine mögliche Aufspaltung stärker in den Fokus rücken.

Das Aufwärtspotenzial sieht Cox jedoch überwiegen, gestützt durch führende Marktpositionen in Bereichen wie Kaffee, Tiernahrung und Ernährung. 

(cash/AWP)