Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hält trotz Kritik an seinem bisherigen Kurs im Gazastreifen fest und hat seinen Rückzug aus den Verhandlungen mit der radikalislamischen Hamas verteidigt. «Wir haben nichts bekommen, ausser wahnhaften Forderungen der Hamas», sagte Netanjahu am Samstag auf einer Pressekonferenz auf die Frage, warum Israels Unterhändler nicht weiter mit der Hamas sprächen. Zu dem Forderungen gehörten die Beendigung des Krieges, die Belassung der Hamas in ihrer jetzigen Form, die Freilassung von Tausenden von Mördern aus israelischen Gefängnissen und Forderungen in Bezug auf eine heilige Stätte in Jerusalem.

Netanjahu bekräftigte, Israel werde im Gazastreifen kämpfen, bis es alle seine Ziele erreicht habe. Wer Israels Militär sage, es dürfe nicht in der Stadt Rafah vorgehen, der sage Israel, dass es den Krieg verlieren werde. Israel hat angekündigt, seine Offensive auch bis zum südlichen Ende des Gazastreifens an den Grenzübergang Rafah zu Ägypten auszuweiten, wo mehr als eine Million Palästinenser Zuflucht vor den Kämpfen gesucht haben. Das wird international scharf kritisiert. Bundesaussenministerin Annalena Baerbock etwa hatte erklärt, das würde zu einer «humanitären Katastrophe mit Ansage» führen.

Bei den von Ägypten und Katar vermittelten Gesprächen über einen Waffenstillstand im Gazastreifen und die Freilassung von über 100 israelischen Geiseln habe die Hamas nichts angeboten, sagte Netanjahu. «Es gab nicht einen Nanometer Veränderung.» Erst wenn sich das ändere, würden Unterhändler zurückkehren.

(Reuters)