Gemäss einer Studie der Swiss Re gehe das optimistische Szenario der Studie davon aus, dass die neuartigen Fettsenker bis 2045 in den USA zu einem Rückgang der Gesamtsterblichkeit um 6,4 Prozent führen könnten, in Grossbritannien dürfte sie um 5,1 Prozent sinken.
Die GLP-1-Mediamente hätten im Kampf gegen Fettleibigkeit enormes Potenzial, wird Paul Murray, CEO & Health Reinsurance bei der Swiss Re, in der Studie zitiert. Allerdings habe die Untersuchung auch gezeigt, dass die Mittel ihren vollen Nutzen dann entfalten, wenn die Patienten nicht alleine auf diese Mittel zurückgreifen.
Die Studie habe sich auf die USA und Grossbritannien fokussiert, da in beiden Ländern Fettleibigkeit weit verbreitet sei und diese Medikamente besonders häufig genutzt werden. So sind laut Swiss Re in den USA mehr als 40 Prozent der erwachsenen Bevölkerung fettleibig - der Spitzenwert unter den Industrieländern. In Grossbritannien liegt der Anteil bei etwa 30 Prozent.
Fettleibigkeit erhöht Sterberisiko
In Ländern mit hohem Einkommen wird Fettleibigkeit inzwischen mit sieben der zehn häufigsten Todesursachen in Verbindung gebracht, darunter koronare Herzkrankheit, Schlaganfall, Alzheimer und viele Krebsarten. Durch Verbesserungen bei den Basisrisikofaktoren könnten GLP-1-Medikamente dazu beitragen, dass die Sterblichkeit mit der Zeit sinkt und damit Millionen von Menschen vor einem vorzeitigen Tod bewahren, heisst es in der Studie weiter.
Das optimistische Szenario der Studie fusse auf der Annahme, dass GLP-1-Medikamente von einer breiten Patientengruppe dauerhaft genutzt würden. «Die wichtigste Voraussetzung ist jedoch, dass die Menschen ihre Lebensweise verändern, um langfristige gesundheitliche Verbesserungen zu fördern.» Ohne diese Veränderungen komme es häufig zu einer erneuten Gewichtszunahme und zu Rebound-Effekten, und nach dem Absetzen der Medikamente kann innerhalb eines Jahres wieder das Ausgangsgewicht erreicht werden.
(AWP)