Die neuen Corona-Ausbrüche und steigende Fallzahlen würden die Aktien-Rally nicht vom Kurs bringen, schreiben einige der Top-Strategen der US-Banken als Reaktion auf einen neuen Lockdown in Österreich und eine wachsende Wahrscheinlichkeit, dass ein solcher auch noch anderswo kommen wird. "Auch wenn die jüngsten Covid-bedingten Schlagzeilen eine gewisse kurzfristige Unsicherheit schaffen, ist es unwahrscheinlich, dass diese zu einer bedeutenden Veränderung der Konjunktur- und Gewinnaussichten führen werden", schreibt Graham Secker von Morgan Stanley.
Die neue Welle sei kaum ein "materielles oder dauerhaftes" Problem, schreibt Mislav Matejka. Goldman Sachs wiederum rät dazu, am "Reopening Trade" festzuhalten. Dies bedeutet, an zyklischen Aktien festzuhalten, deren Kurs vom Wiederhochfahren der Wirtschaft profitiert.
Corona-Restriktionen am 22. November 2021 (Grafik: Bloomberg).
Nach dem Winter würden nachlassenden Infektions- und auch Inflations-Gegenwinde den Firmenumsätzen und Margen einen Schub geben, so David J. Kostin in einem Kommentar. Vor allem bei jenen Unternehmen, die besonders betroffen seien. Goldman Sachs rät also auch dazu, bei den Corona-bedingten Tauchern der letzten Tage zuzukaufen. Besonders unter Druck gekommen sind Aktien aus der Reiseindustrie.
Trotz einer drohenden Überlastung von Krankenhäusern, bedingt durch grösstenteils ungeimpfte Covid-Patienten, sieht JPMorgan eine andere Lage als 2020: "Es ist klar, dass der Abstand zwischen Fallzahlen und Hospitalisierungen dank der Impfung bestehen bleibt. Dies ist im grossen Stil positiv." Dies sowie antivirale Tabletten, wie sie die US-Pharmakonzerne Merck und Pfizer entwickelten, könnten dazu beitragen, dass 2021/22 der letzte Winter mit Mobilitätsbeschränkungen darstellen werde.
(Bloomberg/cash)