Die ABB-Aktien fallen kurz nach Börsenstart zeitweise um 4,3 Prozent auf 54 Franken. Die Details des Kapitalmarkttages überzeugen die hohen Erwartungen der Anlegerinnen und Anleger nicht.

Dabei lag der Fokus voll und ganz auf der Mittelfristprognose des Industriekonzerns zu Profitabilität und Wachstum. Für die operative Gewinnmarge (EBITA) wird neu ein Wert zwischen 18 und 22 Prozent angepeilt. Davor galt eine Vorgabe von 16 bis 19 Prozent.

In einer Kurzeinschätzung schreiben die Analysten der Zürcher Kantonalbank, dass die Markterwartungen in Bezug auf die Margen im Vorfeld zwischen 18 bis 21 Prozent bis hin zu 19 bis 22 Prozent reichten. Sie vermuten zudem, «dass ABB die Markterwartungen gut gemanagt und diese mit den neuen Zielen zumindest getroffen hat».

Allein das Treffen der Markterwartungen war jedoch klar zu wenig. Auch hätten einzelne Stimmen erwartet, dass das jährliche organische Wachstumsziel auf 6 bis 8 Prozent angehoben würde. ABB belies die Wachstumsprognosen bei 5 bis 7 Prozent.

Laut den Experten der Bank Vontobel sei es nun unwahrscheinlich, dass sich die Konsenserwartungen im Markt durch die neuen Finanzziele erhöhen. Da aber ABB-Peers ihre Wachstumsziele angehoben hätten, dürfte dies bei ABB zu Enttäuschungen führen.

Insgesamt bleiben die Analystinnen und Analysten jedoch positiv eingestellt. Neun empfehlen die Titel zum Kauf, 16 zum Halten und vier zum Verkauf. Das durchschnittliche Kursziel wird rund 4,2 Prozent höher bei 56,16 Franken veranschlagt. Seit Oktober gab es mehrheitlich positive Kursziel- und Rating-Anpassungen. Zehn Experten haben das Rating um mindestens eine Stufe erhöht - nur vier reduziert. 16 haben das Kursziel nach oben angepasst und zwei haben es gesenkt.

(cash)