Die schwarze Hermès-Handtasche aus Leder, die vor rund vierzig Jahren für die verstorbene Sängerin und Schauspielerin Jane Birkin angefertigt wurde, ist am Donnerstag bei Sotheby's in Paris in einem mehr als zehnminütigen Bietergefecht für 10 Millionen Dollar verkauft worden. Valuence Japan, ein in Tokio ansässiger Wiederverkäufer von Designerwaren, gab an, der Käufer zu sein. Die Gebote wurden nach Angaben des Auktionshauses per Telefon abgegeben.
Der Preis brach den bisherigen Rekord für eine Handtasche bei einer Auktion - eine seltene Himalaya Kelly Bag aus Krokodil mit einem Diamanten, ebenfalls von Hermès, die 2021 bei Christie's für 510'000 Dollar versteigert wurde. Die Original-Birkin wurde 1984 vom damaligen Vorstandsvorsitzenden von Hermès, Jean-Louis Dumas, für Jane Birkin in Auftrag gegeben. Sie wurde ein Jahr später an sie ausgeliefert.
Birkin erinnerte sich in Interviews daran, wie sie Dumas auf einem Flug begegnete und sich darüber beschwerte, dass es keine Hermès-Handtasche gab, die gross genug für ihre Bedürfnisse war. Sie sagte, dass sie während dieser Begegnung ein Modell dessen, was sie wollte, auf einer «Kotztüte» skizzierte. Im folgenden Jahr präsentierte ihr die Marke den Prototyp.
Das Unternehmen brachte das Produkt unter ihrem Namen auf den Markt, aber die Merkmale der ursprünglichen Tasche wurden bei keiner anderen Birkin-Tasche übernommen. Birkin verkaufte ihre Handtasche 1994, um Geld für eine AIDS-Hilfsorganisation zu sammeln. Im Jahr 2000 wurde sie erneut versteigert und gehörte bis jetzt der Sammlerin, die sich auf Instagram «Catherine B» nennt.
«Heute ist sie die begehrteste Tasche, von der jeder träumt», sagte sie vor der Auktion am Donnerstag und erklärte, dass sie sie in den letzten 25 Jahren in einem safeähnlichen Raum bei angemessenen Temperaturen aufbewahrt hat, um sie zu schützen, während sie sie gelegentlich zu einigen Veranstaltungen mitnahm. Die Verkäuferin wollte ihren Familiennamen nicht nennen.
Valuence teilte in einer Erklärung mit, die Tasche sei nicht für den Wiederverkauf bestimmt, sondern werde sorgfältig aufbewahrt und als «globales Kulturerbe» ausgestellt. Aufgrund der langen Wartelisten erzielen Hermès-Taschen beim Wiederverkauf oft höhere Preise als in Boutiquen. Sotheby's gab im Vorfeld der Auktion am Donnerstag keine Schätzungen für den möglichen Preis des Stücks bekannt.
(Bloomberg)