Die Valoren von Sonova steigen am Mittwoch um 0,51 Prozent auf 195,30 Franken, wobei sie kurz nach der Börseneröffnung auf 196,50 Franken notierten. Die Kursreaktion folgt auf eine längere Phase fallender Notierungen. Mitte Mai standen die Titel des Hörgeräteherstellers noch bei 282,60 Franken, seither sind sie um mehr als 30 Prozent gesunken. Gar um 40 Prozent nach unten ging es seit Ende Oktober 2024.

Der aktuell tiefe Stand muss aber nicht von Dauer sein - zumindest laut der Royal Bank of Canada. Sie nimmt die Abdeckung mit der Einstufung «Outperform» und einem Zwölf-Monate-Kursziel von 250 Franken auf. Es entspricht dem höchsten Stand seit Mitte Juni und einem Aufwärtspotenzial von gut 28 Prozent. 

Sonova nehme im Hörgerätegeschäft eine technologische Führungsrolle ein und dürfte auf mittlere Sicht weitere Marktanteile gewinnen, schreibt der zuständige Analyst. Die starke Bilanz ermögliche weitere Übernahmen, und auch die Profitabilität dürfte sich dank der Kostendisziplin weiter verbessern. Die Kursschwäche nach den Zahlen zum ersten Halbjahr biete demnach eine attraktive Einstiegsgelegenheit, so der Experte weiter. Dabei sollten die im ersten Halbjahr 2026 präsentierten neuen Mittelfristziele ein Katalysator für eine höhere Bewertung sein.

«Angesichts der langfristigen Markttrends ist Sonova ein Wachstumsunternehmen», bestätigt auch Sibylle Bischofberger, Analystin der Bank Vontobel. Allerdings sei das Marktumfeld derzeit schwierig, da die Patienten zurückhaltend seien. Diesem Trend könne sich Sonova nicht gänzlich entziehen. Dennoch habe Sonova Marktanteile zurückerobert, seine Position als Branchenführer behauptet und die Rentabilität mithilfe seiner starken Operating Leverage und Kostensenkungen gesteigert, führt die Expertin aus. Sie bestätigt das «Hold»-Rating und senkt das Kursziel auf 225 von 255 Franken. Damit sieht sie ein rund 16-prozentiges Gewinnpotenzial.

Währungseffekte drückten Halbjahresergebnis

Sonova war im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2025/26 gewachsen, wie das Unternehmen vor einigen Tagen mitteilte. Der Umsatz ist in Lokalwährungen um 4,9 Prozent auf 1,82 Milliarden Franken gestiegen. Wechselkurseffekte haben das Wachstum jedoch gemindert. In Franken steht für das erste Halbjahr (per Ende September) ein Minus von 1,0 Prozent zu Buche. 

Den Betriebsgewinn bezifferte das für seine Marke Phonak bekannte Unternehmen aus dem zürcherischen Stäfa auf 316,1 Millionen (+16 Prozent in LW). Die entsprechende Marge stieg auf 17,4 Prozent von 17,0 Prozent in der Vorjahresperiode. Unter dem Strich resultierte ein Reingewinn von 192,3 Millionen Franken, nach 211,7 Millionen Franken im Vorjahr. Mit dem Erreichten ist Sonova vor allem auf Gewinnebene nicht an die Erwartungen der von der Nachrichtenagentur AWP erfassten Analysten herangekommen. Die Ziele für das Gesamtjahr wurden indes bestätigt.

(cash/AWP)