Die Neuzulassungen in Spanien und Norwegen legten nach den Angaben im Juni wieder zu. So schnellte der Absatz in Norwegen um 54 Prozent verglichen mit dem Vorjahr nach oben. «Das ist eine Demonstration der Stärke von Tesla», sagte Erik Lorentzen, Chef der norwegischen Elektroauto-Vereinigung. «Nach all dem Trubel um Eigentümer und Chef Elon Musk schaffen sie dieses Ergebnis. Das ist beeindruckend.»

In Spanien lag der Anstieg bei 60,7 Prozent auf 2632 Fahrzeuge. Beim Model Y war es ein Plus von 127,2 Prozent auf 1179 Autos. «Grössere prozentuale Veränderungen verschleiern häufig kleine absolute Zahlen, und in einigen europäischen Märkten werden monatlich nur ein paar Hundert oder wenige Tausend Autos verkauft, so dass sich Logistik-Themen, Lagerbestände bei Händlern oder Modellwechsel stark auswirken können», sagte Andy Leyland, Mitgründer des Lieferketten-Informationsdienstes SC Insights.

Doch nicht überall geht es wieder aufwärts. Das Unternehmen von Milliardär Elon Musk verkaufte in Schweden und Dänemark deutlich weniger Autos als vor einem Jahr. In Dänemark brach die Zahl der Neuzulassungen bei den Tesla-Fahrzeugen um 61,6 Prozent ein, in Schweden lag das Minus bei 64,4 Prozent.

Tesla hat sein wichtigstes Fahrzeug, das Model Y, überarbeitet. Das Fahrzeug wird seit einigen Monaten verkauft, die Auslieferungen in vielen europäischen Ländern haben in den vergangenen Wochen begonnen. Typischerweise geht der Fahrzeugabsatz bei einem Modellwechsel zurück, weil sich viele Kunden vor der Einführung des neuen Fahrzeugs zurückhalten und auf die neue Version warten.

Ein gänzlich neues Fahrzeug hat Tesla seit 2020 nicht mehr auf den Markt gebracht, anders als viele Wettbewerber. «Ein Facelift eines bestehenden Modells ist die klassische Strategie vieler Autobauer, die die Lebenszeit verlängern wollen», sagte Autoexperte Matthias Schmidt von Schmidt Automotive.

Experten führen den Absatzrückgang zusätzlich auf die zunehmende Konkurrenz etablierter Hersteller wie Volkswagen oder neuer Wettbewerber aus China zurück, die eine Vielzahl neuer Modelle auf den Markt gebracht haben. Dazu kommt das politische Engagement von Tesla-Chef Musk, der zunächst für die Regierung von US-Präsident Donald Trump gearbeitet hat, sich inzwischen mit Trump aber einen offenen Schlagabtausch liefert.

(Reuters)