Die Zahl der Neuemissionen (IPOs) dürfte sich im laufenden Jahr erholen, da die Kreditkosten sinken und die Aktienmärkte weniger volatil sind, wie der Vize-Verwaltungsratschef des Börsenbetreibers NYSE, John Tuttle, am Montag in einem Interview vor dem Weltwirtschaftsforum in Davos sagte. «Wir haben eine robuste Pipeline aus allen Sektoren und Regionen. Es geht nur darum, den Zeitpunkt zu finden, an dem die Investoren Appetit auf diese Unternehmen haben und die Unternehmen bereit sind, loszulegen.»

Die IPO-Aktivität war 2023 sehr bescheiden ausgefallen, da rasche Zinserhöhungen und die Unsicherheit über das globale Wirtschaftswachstum das Interesse der Anleger an neuen Börsengängen dämpften. Tuttle führte die jüngste Zunahme des Vertrauens auf stabilere US-Zinsen, rekordhohe Aktienindizes und eine relativ geringe Marktvolatilität zurück. «Wir sehen auf jeden Fall einen Aufwärtstrend, bei dem die IPO-Aktivität zum Mittelwert zurückkehrt», sagte er. Das Niveau der IPO-Aktivitäten und der Aktienemissionen, das in den Jahren 2020 und 2021 zu beobachten war, dürfte in absehbarer Zeit jedoch nicht wieder erreicht werden.

Die US-Wahlen im November werden auch das Timing der Unternehmen beeinflussen, die auf den Markt kommen, sagte Tuttle. Er erwarte ein Zeitfenster der Aktivität im Spätsommer vor der Wahl und ein weiteres nach der Wahl.

Mit Blick auf die neuen börsengehandelten Bitcoin-Fonds (ETFs) sagte Tuttle, dass die New Yorker Börse eine beträchtliche Nachfrage sowohl von institutionellen Investoren als auch von Privatanlegern verzeichnet habe, als die Fonds den Handel aufgenommen hätten.

(Reuters)