Die Aktien von Lonza gewinnen 2 Prozent auf 433 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Market Index (SMI) 0,6 Prozent verliert. Der Titel setzt damit den im November eingeschlagenen Aufwärtstrend fort. Allein 20 Prozent stehen im neuen Jahr stehen zu Buche.

Das Momentum hat beim Pharmaauftragsfertiger klar ins positive umgeschlagen. Dies, obwohl sich Lonza nach dem Ende der Pandemie auf ein Übergangsjahr einstellt. Die drängende Frage, unter wessen Leitung Lonza dann in die nächste Wachstumsphase eintreten soll, ist nun aber zum Teil beantwortet: Präsident Albert Baehny stellt sich nicht zur Wiederwahl. Als Nachfolger wird Jean-Marc Huët der Generalversammlung vorgeschlagen.

Nachdem bereits in den vergangenen Tagen zahlreiche Analysten ihre Kursziele für Lonza angehoben haben, folgen am Donnerstag zwei weitere positive Signale: Barclays erhöht das Kursziel für Lonza von 450 Franken auf 550 und belässt die Einstufung auf "Overweight". Die Wolken verzögen sich, schreibt der zuständige Analyst metaphorisch. Nach den positiven Ergebnissen für das zweite Halbjahr 2023 habe er denn auch seine Umsatzprognosen angehoben. 

In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies, dass der Barclays-Analyst seine Umsatzschätzungen für 2024 und 2025 um 2 beziehungsweise 3 Prozent nach oben wandern lässt. Die Kern-EBITDA-Annahme wird aber nicht verändert. Einen möglichen zusätzlichen Schub könnte es durch die Ernennung eines neuen CEO Ende des ersten oder anfangs des zweiten Quartals geben.

Vertrauen muss wieder hergestellt werden

Vontobel wiederum erhöht das Kursziel für Lonza von 450 auf 500 Franken und belässt die Einstufung auf "Buy". Nach der Zahlenvorlage passt die Analystin ihre Prognosen für den Pharmaauftragsfertiger an. Dabei berücksichtige sie makroökonomische Entwicklungen, unternehmensspezifischer Faktoren, geringere Investitionen sowie Währungsschwankungen. 

Lonza werde im nun laufenden Geschäftsjahr aufgrund der Beendigung des Moderna-Vertrags nicht wachsen. Zudem müsse das Management die Kommunikation verbessern und bald einen neuen CEO finden, schreibt die Analystin von Vontobel. Langfristig sieht sie das Unternehmen zwar als Nutzniesser der Auslagerung der Produktion neuer Medikamente durch Pharmaunternehmen. Es werde aber Zeit brauchen, um das Vertrauen der Investoren wiederherzustellen. Der erste positive Schritt wurde mit den Ergebnissen 2023 aber gemacht.

Von Bloomberg erfasste Analysten empfehlen Lonza in deutlicher Mehrheit zum Kauf - 23 “Buys”, vier “Holds” und ein “Sell”. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 486 Franken, was ein Aufwärtspotenzial von 14 Prozent impliziert.

Mit Material der Nachrichtenagentur AWP.