Die Valoren von Novartis steigen am Dienstagvormittag um 0,17 Prozent auf 91,71 Franken. Das ist eine moderate Gegenbewegung zu den vergangenen Tagen, die verlustreich waren. Die Valoren des Pharmakonzerns waren von 99,21 auf 91,20 Franken gefallen - und damit wieder auf dem Stand von Mitte Mai angelangt: Ein Zwei-Monats-Tief.

Doch geht es nach der UBS, ist das Lebenszeichen vom Dienstagvormittag ein zartes Pflänzchen. Der zuständige Analyst bezieht sich auf die Berichterstattung von vergangener Woche. Die Umsätze des zweiten Quartals seien zwar weitgehend erwartungsgemäss ausgefallen. Dabei seien die bemerkenswerten Zuwächse bei den wichtigsten Wachstumstreibern - Kisqali, Pluvicto, Scemblix und Fabhalta - aber durch die schwächere Entwicklung von Consentyx und die schnellere Erosion von Altprodukte wie Lucentis, Tasigna und Xolair ausgeglichen worden.

Was die Guidance betrifft, hat der UBS-Analyst mehr erwartet, als Novartis geboten hat. Das Management hat den Ausblick für das operative Kernergebnis zwar erhöht. Neu erwartet es ein Wachstum im niedrigen Zehnerbereich, zuvor ging es von einem Wachstum im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. In Zahlen gefasst kann man darunter eine Anhebung auf 13 bis 14 Prozent von bisher 11 bis 12 Prozent verstehen. Ähnlich wie die UBS schrieb die Züricher Kantonalbank bereits vergangene Woche, die Guidance sei «um etwas weniger als wir erwartet hatten» nach oben angepasst worden.

Nach Ansicht der UBS dürfte sich das Umsatzwachstum im Geschäftsjahr 2026 verlangsamen. Als Grund nennt der Analyst die kurzfristige Erosion durch Generika. Im Fokus stehen hierbei die Mittel Promacta, Tasigna und Entresto. Für letzteres, ein Herzmedikament und wesentlicher Umsatzbringer für Novartis, werden Nachahmerprodukte Mitte 2025 in den USA auf dem Markt erwartet. Die Novartis-Führung hat diesem Umstand in der Guidance für das Gesamtjahr explizit Rechnung getragen. 

Bei der aktuellen Bewertung von Novartis sieht die UBS anderswo attraktivere Möglichkeiten. Zudem sinkt das Kursziel von auf 95 von 104 Franken, die Einstufung lautet «Neutral». Mit dieser befindet sich der Analyst in der 14 von 28 Analysten umfassenden Gruppe, die dem Basler Pharmakonzern ein «Hold» vergibt. Mit dem neuen Preisziel ist er etwas pessimistischer als der Konsens, welcher die Aktie mittelfristig bei 101 Franken sieht.

(cash)