Die Aktie von Novartis sinkt am Dienstag nach Börseneröffnung 1 Prozent auf 83,50 Franken. Vorbörslich hatte die Aktie noch fast 3 Prozent höher notiert.
Novartis übertraf die Analystenschätzungen für die Ergebnisse des dritten Quartals. Der Pharmakonzern hat seine Prognosen für 2023 nun abermals nach oben angepasst - allerdings nur für den operativen Kerngewinn.
Das Unternehmen geht neuerdings von einem Wachstum beim Kern-EBIT im mittleren bis hohen Zehnerbereich aus. Experten hatten mit einem Wachstum im mittleren Zehnerbereich gerechnet. Der Umsatz soll unterdessen weiterhin im hohen einstelligen Prozentbereich wachsen.
Die Umsatzentwicklung im dritten Quartal übertraf die optimistischsten Erwartungen. Allerdings hatten unter anderem auch Währungseffekte dazu beigetragen. Bei den einzelnen Medikamenten wird die Absatzsituation von Analysten unterschiedlich beurteilt. Während Präparate wie Cosentyx, Kisqali und vor allem Gilenya positiv überraschten, wurden Entresto oder Zolgensma den Erwartungen nur teilweise gerecht.
Für die Analysten der Basler Kantonalbank (BKB) sind die Zahlen vorsichtig zu interpretieren, fliesst die Anfang Oktober abgespaltete und an die Börse gebrachte Tochter Sandoz doch als "nicht fortgeführtes Geschäft" in die Rechnung mit ein. Trotz erneuter Erhöhung der Jahresvorgaben hält die BKB sowohl an seiner Einschätzung "Übergewichten" als auch am Kursziel von 100 Franken für die Aktien fest.
Im Hinblick auf Übernahmen erklärte Novartis-Finanzchef Harry Kirsch am Dienstagmorgen, Novartis sei generell auch weiterhin eher an jenen Projekten interessiert, die sich in einem früheren Forschungsstadium befinden würden. "Bei den ausgereifteren Projekten ist die Konkurrenz oft grösser." Dennoch schrecke Novartis auch vor solchen Zukäufen nicht zurück, wenn die Gelegenheit günstig und passend sei.
Selbst unter Aufrechnung der Sandoz-Abspaltung von Anfang Oktober hatten die Aktien von Novartis im Vorfeld der Veröffentlichung der Quartalszahlen Kursverluste zu beklagen. So fanden sich die Valoren zuletzt in der Nähe des Zwischentiefs von Anfang Juli bei weniger als 84 Franken wieder.
(AWP/cash)
