Die Aktie von Novartis ist einer von drei SMI-Titel, welche seit Januar eine negative Kursbilanz aufweisen. Und auch vom letztjährigen Ergebnis, den Finanzzielen fürs neue Jahr und dem neuen Aktienrückkaufprogramm gehen nicht die erhofften Kursimpulse aus. Denn wo Licht ist, ist bekanntlich auch Schatten.

Mit 4,03 Milliarden Dollar liegt der operative Kerngewinn im Schlussquartal zwar über den von Analysten erwarteten 3,82 Milliarden Dollar. Mit 12,69 Milliarden Dollar setzt der Basler Pharmakonzern jedoch weniger als erhofft um. Analysten waren von einem Gruppenumsatz von 12,98 Milliarden Dollar ausgegangen.

Dass sich zukunftsträchtige Medikamente wie Cosentyx oder die Gen-Therapie Zolgensma schleppender als gedacht verkauft haben, dürfte an der Börse nicht gut ankommen. Auch das als margenstark geltende Augenmittel Lucentis blieb den Erwartungen einiges schuldig.

Börse reagiert unterkühlt

Für das laufende Jahr stellt Novartis ein Umsatzwachstum im tiefen bis mittleren einstelligen Prozentbereich sowie ein Wachstum beim operativen Kerngewinn im mittleren Prozentbereich in Aussicht. Hier hatten sich einige Analysten auf ein operatives Gewinnwachstum im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich eingestellt.

Zur Stunde verliert die Novartis-Aktie 0,8 Prozent auf 81,70 Franken. Dass die Kursverluste nicht noch umfangreicher ausfallen, dürfte der Aufstockung des Aktienrückkaufprogramms um weitere 10 Milliarden Dollar sowie den Aussagen zur geplanten Abspaltung von Sandoz zu verdanken sein.

Der Zürcher Kantonalbank zufolge reichten die starken Umsätze bei Kisqali und Entresto nicht aus, um die Schwächen beim Umsatz auffangen zu können. Den sehr soliden operativen Kerngewinn erklärt sich die Zürcher Bank zumindest teilweise mit "sonstigen Erträgen" in Höhe von 70 Millionen Dollar. Gleichzeitig stösst sie sich am schwachen Gewinnbeitrag von Sandoz. Dennoch wird die Aktie wie bis anhin mit "Übergewichten" angepriesen.

Bei der Bank Vontobel wird hingegen das starke Abschneiden bei den künftigen Wachstumstreibern hervorgehoben. Bei dieser Medikamentengruppe sei der Umsatz im Jahresvergleich um 60 Prozent gesteigert worden. Die Zürcher Bank geht nun davon aus, dass die Wachstumstreiber die Umsatzerlöse auch im laufenden Jahr kräftig ankurbeln werden. Dementsprechend hält die Bank Vontobel sowohl an der Kaufempfehlung als auch am Kursziel von 92 Franken fest.

Aktie für die Citigroup nicht länger ein Kauf

Wie die Basler Kantonalbank schreibt, liegt der Umsatz wohl vor allem wegen Cosentyx unter den Erwartungen. Er gehe von einem Einmaleffekt aus, so der zuständige Analyst. Die Verbesserungen bei der operativen Kerngewinnmarge beurteilt er hingegen positiv, genauso wie den Umstand, dass die Abspaltung von Sandoz nach Plan verlaufen soll. Aufgrund der höheren Ausgangsbasis beim operativen Kerngewinn erhöht der Analyst sein Kursziel auf 85 (zuvor 81) Franken. Am "Marktgewichten" lautenden Anlageurteil hält er indes fest.

Gut Lachen hat die Citigroup. Die US-Bank hatte die Aktie erst vor wenigen Tagen von "Buy" auf "Neutral" heruntergestuft und das Kursziel auf 86 (zuvor 95) Franken zurückgenommen. Allerdings argumentierte der zuständige Pharmaanalyst weniger mit der Ergebnisentwicklung, als vielmehr mit dem im Jahresvergleich überdurchschnittlich guten Abschneiden der Aktie.

Seine Kaufempfehlung von vor einem Jahr habe sich bezahlt gemacht. Ausserdem hege er aufgrund des intensiven Wettbewerbs Zweifel am kommerziellen Erfolg des Cholesterinsenkers Leqvio. Und beim Prostatakrebsmittel Plucito sehe er Lieferengpässe die Markteinführung überschatten, wie der Analyst schrieb.