Um 09.40 Uhr gewinnen Novartis 0,8 Prozent auf 81,44 Franken. Der Gesamtmarkt (SMI) legt in ähnlichem Ausmass zu.

Novartis hatte die Sparte vor einiger Zeit auf den Prüfstand gestellt, insofern kommt die Ankündigung als solche nicht unbedingt sehr überraschend. Analysten bewerten die heutigen News nun aber tendenziell trotzdem eher negativ.

Bei der ZKB heisst es in einem ersten Kommentar, dass man vor einiger Zeit zu folgendem Schluss gekommen sei: eine Ausgliederung der Sparte bringt keinen Mehrwert, da die Sandoz-Marktbewertung wahrscheinlich unter der Fair-Value Bewertung gemäss DCF liege. Daher sei auch eher eine negative Kursreaktion zu erwarten.

Zurückhaltend gibt man sich auch beim US-Broker Jefferies. Der dortige Pharmaanalyst hätte einem Verkauf von Sandoz ganz klar den Vorzug gegeben. Es sei nicht auszuschliessen, dass die geplante Abspaltung beim Mutterhaus sogar zu einer Gewinnverwässerung führe, meinte er.

Für Gesprächsstoff sorgt in Expertenkreisen auch der Zeitpunkt der geplanten Abspaltung, soll diese doch erst in der zweiten Hälfte 2023 vollzogen werden. Einmal mehr seien die Aktionärinnen und Aktionäre von Novartis zum Warten verdammt, so der Tenor.

Einigermassen positiv äussert man sich dagegen bei Vontobel. Die Trennung des Generikageschäfts von der Sparte Innovative Arzneimittel sei sinnvoll, da das Management beider Sparten in den letzten Jahren an Komplexität gewonnen habe, heisst es dort. So werde eine fokussierte Führung dazu beitragen, die unabhängigen Wachstumsstrategien der beiden Geschäftsbereiche voranzutreiben. Die Abspaltung werde es Novartis ausserdem ermöglichen, ihre Strategie der Fokussierung voranzutreiben.

Die Aktien von Novartis bekundeten in den letzten Wochen eher etwas Mühe. Über weite Strecken war "Treten-an-Ort" angesagt. Beobachter sehen in den vorliegenden Neuigkeiten rund um die strategische Zukunft von Sandoz nun also nicht den erhofften Kurstreiber für die Valoren des Basler Mutterhauses.

(AWP)