Die Aktien von Novartis klettern am Montagmorgen an der Schweizer Börse 1,5 Prozent nach oben auf 95,4 Franken, während der Swiss Market Index im gleichen Zeitraum um 0,35 Prozent auf 12'234,7 Punkte fällt. Seit Jahresbeginn haben die Titel um 5,3 Prozent zugelegt, auf 52 Wochen steht das Plus bei 0,9 Prozent. Anleger scheinen die neuen Zwischenergebnisse des Pharmariesen zu der Krebstherapie Pluvicto positiv aufzunehmen.
Damit stellen die Novartis-Papiere ein neues neues Zwei-Monats-Hoch auf, nachdem Donald Trump an seinem sogenannten «Liberation Day» Strafzölle ankündigte und damit auch die Schweizer Pharmabranche ins Visier nahm.
Zum Vergleich: Hauptkonkurrentin Roche kann nicht mithalten. Kurz nach Handelsstart notierten die Titel von Roche unverändert 0,08 Prozent tiefer bei 265,50 Franken. Das sind knapp 4 Prozent mehr seit Jahresbeginn und auf 52-Wochen-Sicht fast 15 Prozent.
Die Analysten von Vontobel bewerten die Studienergebnisse als positiv. Vontobel rechnet für die neue Therapie mit einem Spitzenumsatz von 0,5 Milliarden US-Dollar für Novartis. Mit den kommunizierten Zwischenergebnissen sind zudem die letzten 50 Prozent der Risikobereinigung erreicht. Die Bank belässt ihre Einstufung unverändert auf «Buy» mit einem Kursziel von 118 Franken.
Von den insgesamt 29 bei Bloomberg gelisteten Analysten empfehlen neun die Titel zum Kauf, 15 zum Halten und fünf zum Verkauf. Das durchschnittliche Kursziel für die nächsten zwölf Monate setzen sie bei 101,48 Franken fest.
Positive Ergebnisse für Radioligandtherapie Pluvicto
Novartis hat am Montag positive Zwischenergebnisse einer Studie mit seiner Krebstherapie Pluvicto veröffentlicht.
Die Radioligandtherapie habe bei einer bestimmten Art von Prostatakrebs den primären Endpunkt erreicht, teilte Novartis mit. In Kombination mit der Standardtherapie habe Pluvicto im Vergleich zur Standardtherapie alleine einen statistisch signifikanten und klinisch relevanten Vorteil beim röntgenologischen progressionsfreien Überleben (rPFS) sowie einen positiven Trend beim Gesamtüberleben (OS) gezeigt, teilte der Pharmariese mit.
Das sei nun die dritte erfolgreiche Phase-III-Studie mit Pluvicto. Novartis werde die vollständigen Daten auf einem medizinischen Kongress vorstellen und in der zweiten Jahreshälfte bei den Zulassungsbehörden einreichen.
Pluvicto wurde unlängst von der FDA zur Behandlung von Prostatakrebs in der späteren Krankheitsphase zugelassen. Die neuen Daten könnten nun laut Novartis eine Anwendung des Mittels in einem früheren Krankheitsstadium unterstützen.
Brustkrebsmittel Kisqali bei jüngeren Patientinnen wirksam
Bereits am Vortag hatte Novartis am diesjährigen Krebs-Kongress ASCO in Chicago weitere Daten zu seinem Brustkrebsmittel Kisqali vorgestellt. Konkret geht es um jüngere Patientinnen, die vor ihren Wechseljahren sind und Brustkrebs im Frühstadium hatten.
Bei denjenigen, die das Novartis-Mittel bekamen, sank das Risiko, dass sich der Krebs weiter im Körper ausbreitet oder zurückkommt (das nennt man eine invasive Erkrankung) um 33 Prozent, verglichen mit Frauen, die Kisqali nicht bekamen. Dies teilte der Basler Konzern am Sonntag mit.
Die Daten stammen aus der Phase-III-Studie Natalee. Dabei wurden diese neuen Ergebnisse einer Subgruppe entnommen, in der die Wirksamkeit und Sicherheit von Kisqali (Ribociclib) plus endokriner Therapie (hormonelle Therapie) bei Patientinnen mit HR+/HER2- Brustkrebs im Frühstadium unabhängig von Alter und Menopausenstatus durchgeführt wurden. All diese Frauen wiesen ein grosses Rückfallrisiko auf.
Wie die Daten nun zeigen, sank dieses Risiko bei jenen Frauen, die Kisqali erhielten. Vor allem zeigten sie, dass jüngere Patientinnen, die noch nicht in den Wechseljahren waren und häufig aggressivere Krankheitsmerkmale aufweisen, eine stärkere Verringerung des Rückfallrisikos hatten als Patientinnen, die ihre Wechseljahre bereits hinter sich hatten.
(cash/AWP)