Zum Auftakt in die neue Handelswoche steigen die Valoren von Novartis 2,3 Prozent auf 96,20 Franken. Das ist der höchste Stand seit Mitte Juli. Zudem ist keine andere Aktie des Swiss Market Index (SMI) am Montagmorgen so stark gefragt wie jene des Pharmaunternehmens aus Basel.

Grund für das rege Interesse ist ein Forschungserfolg mit dem Kandidaten Ianalumab, einem Wirkstoff gegen das sogenannte Sjögren-Syndrom. Dabei handelt es sich um eine schwere, fortschreitende und systemische Autoimmunerkrankung. In zwei Phase-III-Studien habe der Einsatz von Ianalumab die Krankheitsaktivität bei Patienten mit dem Syndrom statistisch signifikant verringert, teilte der Konzern am Montagmorgen mit. Man werde die Daten nun an einem medizinischen Kongress vorstellen und bei den Gesundheitsbehörden weltweit einreichen.

Das Medikament hat offenbar Potenzial: Die Bank Vontobel rechnet mit einem Spitzenumsatz von 1 Milliarden US-Dollar, der um 60 Prozent risikobereinigt ist. Die Zürcher Kantonalbank geht von einem risikobereinigten Spitzenumsatz von 1,8 Milliarden US-Dollar im Jahr 2039 in den am weitesten fortgeschrittenen Zielindikationen aus.

Zur Einordnung: Entresto, das umsatzstärkste Novartis-Medikament, hat 2024 rund 7,8 Milliarden Dollar eingebracht. Tasigna war mit knapp 1,7 Milliarden Dollar die Nummer acht der nach Umsatz rangierten Wirkstoffe des Pharmariesen. Mit Verkäufen in Höhe von 1 Milliarde Dollar war Lucentis die Nummer 14. Gerade beim Herzmittel Entresto läuft der Patentschutz zusehends aus, weshalb die Konkurrenz durch Generika verschärfen wird. Der Nachschub, wie mit Ianalumab nun greifbar ist, dürfte daher willkommen sein.

Vontobel lässt das Preisziel für Novartis vorerst unverändert bei 112 Franken. Das Rating lautet nach wie vor «Buy». Damit bewegt sich der zuständige Analyst, Stefan Schneider, unter den optimistischeren Experten. Laut AWP-Analyser sind die meisten Analysten für «Hold», das Konsenskursziel liegt bei 101 Franken - 5 Prozent über der Notierung vom Montagvormittag.

(cash)