Von Zahlenseite erwarten die meisten Analysten keine grossen Veränderungen. Vielmehr habe Novartis selbst betont, dass die Geschäfte voraussichtlich erst in der zweiten Jahreshälfte anziehen werden. So werden im Schnitt bei Umsatz und Gewinn minimal tiefere Werte erwartet. Der Nettogewinn dürfte dabei von 3'251 Milliarden auf 3,192 Milliarden sinken. Hierzu dürften auch Währungseinflüsse beitragen, da der Pharmakonzern in US-Dollar rapportiert.

Wie die Experten von Barclays hervorheben, wird es aber das erste Mal sein, dass sich Novartis nach den frühzeitig veröffentlichten Daten zum Krebsmittel Kisqali äussern werde, die am Markt gut angekommen waren. Immerhin dürften damit auch die Spitzenumsatz-Schätzungen für das Medikament klar zunehmen.

Aus dem Onkologieportfolio dürfte zudem die Radioligandtherapie Pluvicto das Interesse der Investoren auf sich ziehen. So dürften sich nach Ansicht von Morgan Stanley die Anleger auf die Fortschritte bei der Produktion von Pluvicto konzentrieren. Wie es bei Barclays ergänzend heisst, sei zu erwarten, dass diese 2023 deutlich ausgebaut werde.

Dagegen dürfte es zur geplanten Abspaltung der Generika-Tochter Sandoz keine weiteren Neuigkeiten geben. Zuletzt hatte Novartis bekräftigt, auf gutem Weg zu sein, die Sparte dann im zweiten Semester in die Selbständigkeit zu entlassen.

Ausblick für zweites Halbjahr optimistischer

Bei der Vorlage der Jahreszahlen gab der Pharmakonzern einen ersten Ausblick für 2023. Demnach sollen Umsatz und das operative Kernergebnis zu konstanten Wechselkursen im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen. Allerdings ist in dieser Prognose die abzuspaltende Generika-Sparte Sandoz noch enthalten.

Ohne die Generikasparte geht Novartis beim Umsatz zwar auch von einem Wachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich aus, das Kernergebnis dürfte aber etwas stärker, nämlich im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich wachsen.

Seit Jahresbeginn haben Novartis-Aktien um etwa 5 Prozent zugelegt. Sie bewegen sich damit in etwa im Einklang mit dem Leitindex SMI. Dagegen haben die Bons von Konkurrent Roche seit Jahresbeginn eine negative Kursbilanz von etwa 3 Prozent. Bereits vergangenes Jahr gehörten die Novartis-Titel mit einem Plus von rund 4 Prozent zu den stärksten Blue Chips.

(AWP)