Für Novartis ist die Vereinbarung allerdings vollständig in die mittelfristige Guidance eingerechnet. Details zur Guidance für 2026 werde Novartis Anfang Februar bei der Präsentation der Finanzzahlen für das vierte Quartal veröffentlichen, teilte das Pharmaunternehmen am Samstag auf AWP-Anfrage mit. Weiterhin gelte die mittelfristige Guidance: Demnach sollen die Netto-Umsätze 2025 bis 2030 mit einer jährlichen Wachstumsrate von 5 bis 6 Prozent zu konstanten Wechselkursen steigen, dies bei einer Rückkehr zu einer Kernmarge von über 40 Prozent.
Schweigsamer gibt man sich bei Roche. Der Pharmakonzern bestätige seine kürzlich angehobene Guidance für 2025, sagte eine Sprecherin auf Anfrage lediglich. Im Oktober hatte Roche mitgeteilt, 2025 zu konstanten Wechselkursen einen Anstieg der Umsätze im mittleren einstelligen Prozentbereich und einen Anstieg beim Kerngewinn je Titel im hohen einstelligen bis tiefen zweistelligen Prozentbereich anzustreben.
Vergleichbare Preise
Künftig werde Novartis darauf abzielen, seine Medikamente in allen Hochlohnländern zu vergleichbaren Preisen einzuführen, basierend auf dem Wert, den sie für Patientinnen und Patienten, Gesundheitssysteme und die Gesellschaft lieferten, hiess es bei Novartis auf die Frage nach möglichen Preiserhöhungen ausserhalb der USA.
Um den Patienten weiterhin innovative Medikamente bieten zu können, brauche es ein lokales Preis- und Entschädigungsumgebung, in welcher Innovation anerkannt und belohnt werden, erklärte die Roche-Sprecherin. Die europäischen Ländern könnten durch höhere Ausgaben für innovative Arzneimittel die Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität des Kontinents für Investitionen steigern wie auch eine «gerechtere globale Verteilung der Beiträge zu Forschung und Entwicklung für lebensrettende Therapien» fördern.
Zollbefreiung für drei Jahre
Am Freitagabend hatten neun internationale Pharmafirmen, darunter die Roche-Tochter Genentech und Novartis, eine Einigung mit der US-Regierung über tiefere Medikamentenpreise in den USA getroffen. Zu den Massnahmen gehöre auch, künftige Medikamente in Hochlohnländern zu vergleichbaren Preisen auf den Markt zu bringen, hiess es.
Als Gegenleistung erhalten die Pharmafirmen eine Befreiung von Zöllen auf Pharmaprodukte in den USA für drei Jahre. Die beiden Schweizer Unternehmen bekräftigten dabei auch ihre früheren Absichten, milliardenschwere Investitionen in den USA für die Produktion von Medikamenten zu tätigen.
(AWP)
