Catalent spielt eine wichtige Rolle bei der Produktion der begehrten Abnehmspritze von Novo Nordisk - der dänische Pharmakonzern wird von der Novo Holdings kontrolliert - und füllt Injektionspens mit dem Mittel ab. Die Aktionäre von Catalent sollen 63,50 Dollar je Aktie in bar erhalten, wie beide Seiten am Montag mitteilten. Das entspricht einem Aufschlag von 16,5 Prozent auf den letzten Schlusskurs vom Freitag. Inklusive Schulden beläuft sich der Gesamtwert der Transaktion auf 16,5 Milliarden Dollar.

Die Investmentgesellschaft Novo Holdings sichert sich mit dem Zukauf weitweit mehr als 50 Standorte von Catalent. Drei Abfüllanlagen - in Italien, den USA und eine in Belgien - sollen kurz nach Abschluss des Deals an Novo Nordisk verkauft werden. Diese sollen dazu beitragen, die Abfüllkapazität von Novo zu erhöhen. Der dänische Pharmakonzern hatte im vergangenen Jahr wegen der immensen Nachfrage nach Wegovy mit Lieferengpässen zu kämpfen. Der Zugang zu der Abnehmspritze für neue Patienten in den USA wurde deshalb beschränkt und wird erst jetzt wieder zunehmend geöffnet.

Der Vorstand und der Verwaltungsrat von Catalent haben der Übernahme, die Ende des Jahres unter Dach und Fach gebracht werden soll, bereits zugestimmt. Der US-Konzern hatte im vergangenen Jahr mit Produktionsproblemen und behördlichen Inspektionen in seinen Anlagen zu tun.

Im August begann das Unternehmen eine strategische Überprüfung seiner Geschäfte und berief neue Mitglieder in seinen Aufsichtsrat, nachdem es sich in einem Streit mit dem aktivistischen Investor Elliott geeinigt hatte. Dieser sprach sich am Montag für den Deal aus: «Als bedeutender Investor in Catalent unterstützt Elliott die heute angekündigte Transaktion voll und ganz», erklärte Partner Marc Steinberg.

Wegovy, das Mitte 2021 in den USA und im Sommer 2023 auch in Deutschland auf den Markt kam, hat Novo zu Rekordumsätzen verholfen und es zum wertvollsten börsennotierten Unternehmen in Europa gemacht, noch vor dem Luxusgüterkonzern LVMH.

(Reuters)