Die kriselnde Auftragsfertigungssparte von Intel steht offenbar vor einem Durchbruch. Bei zufriedenstellenden Ergebnissen könnten Nvidia und Broadcom Aufträge im Volumen von mehreren Hundert Millionen Dollar an Intel vergeben. Intels Erzrivale habe ebenfalls Interesse an «18A» signalisiert. Es sei aber unklar, ob entsprechende Tests bereits angelaufen seien.

Intel-Aktien stiegen daraufhin im vorbörslichen Geschäft der Wall Street um sechs Prozent. Der US-Konzern wollte sich zu diesem Thema nicht konkret äussern und betonte lediglich, dass allgemein grosses Interesse an «18A» bestehe. AMD und Nvidia machten ebenfalls keine Angaben. Broadcom war für einen Kommentar zunächst nicht zu erreichen.

Mit der Fertigungsmethode «18A» können hochmoderne, leistungsstarke und energieeffiziente Computerchips produziert werden. Intel setzt darauf grosse Hoffnungen, weil sie den technologischen Rückstand auf den weltgrössten Auftragsfertiger TSMC verringern würde. Allerdings gab es in der Vergangenheit immer wieder technische Probleme mit dem Verfahren. Früheren Aussagen von Insidern zufolge waren bei einem Testlauf für Broadcom im vergangenen Jahr die Ausschussquoten zu hoch. Daher schliessen die Co-Chefs von Intel, Michelle Johnston Holthaus und David Zinsner, einen Verkauf der verlustreichen Auftragsfertigung nicht aus.

Mit dem erfolgreichen Aufbau einer «18A»-Produktion für Kunden könnte sich der einst weltgrösste Chip-Hersteller aus seiner aktuellen Krise befreien. Das Unternehmen hat den KI-Trend verschlafen und vor allem bei ertragsstarken Hochleistungsprozessoren für Server keine konkurrenzfähigen Produkte im Angebot. Gleichzeitig bricht das Geschäft mit klassischen Chips weg. Wegen milliardenschwerer Verluste legte Intel daher unter anderem den geplanten Bau von Werken in Magdeburg und im US-Bundesstaat Ohio vorläufig auf Eis.

(Reuters)