Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) prognostiziert der Schweiz für 2025 neu noch ein BIP-Wachstum von 1,1 statt 1,4 Prozent und für 2026 von 1,2 statt 1,9 Prozent, wie aus einem am Dienstag veröffentlichten Bericht hervorgeht.

Getragen werde das Wachstum von der inländischen Nachfrage, heisst es weiter. Reallohnzuwächse und eine steigende Beschäftigung stützten den Konsum.

Düsterer sehe es bei den Exporten aus, die unter dem langsameren globalen Wachstum und den höheren US-Zöllen litten. Teilweise wettgemacht werde dies immerhin von höheren Investitionen in Deutschland.

Die Risiken seien abwärts gerichtet. Denn der Handelsstreit könnte laut den Experten der Organisation die Nachfrage nach dem Franken stärken und zu einer Aufwertung führen - was die Exporte zusätzlich schwächen würde. Ausserdem seien die geplanten Investitionen in Deutschland noch nicht in Stein gemeisselt.

Inflation im Zielband erwartet

Bei der Inflation erwartet die OECD keine dramatische Entwicklung. Im Jahresdurschnitt 2025 wird - trotz der aktuell negativen Teuerung im Monat Mai - mit +0,3 Prozent gerechnet, für 2026 mit +0,6 Prozent. Damit liege die Teuerung innerhalb des Zielbandes der Schweizerischen Nationalbank (SNB), das von 0 bis 2 Prozent reicht.

Wie üblich erteilt die OECD der Politik auch Ratschläge: Demnach könnte ein Abbau der administrativen Hürden zu mehr Investitionen der Unternehmen führen. Dies gelte insbesondere auch für den Bereich der erneuerbaren Energien, wo schnellere Genehmigungsverfahren helfen könnten.

(AWP)