Die Aktie von Zur Rose konnte zuletzt zwar Boden gutmachen. Allerdings zählt die Versandapotheke mit einem Börsenkapitalisierungs-Schwund von gut 45 Prozent seit Jahresbeginn zu den diesjährigen Schlusslichtern.

Wie eine Offenlegungsmeldung an die Schweizer Börse SIX zeigt, hat der US-Vermögensverwalter Frank M. Sands die Kursschwäche vom März genutzt und sich mit gut 3 Prozent bei Zur Rose "eingenistet".

Neuer Grossaktionär hält nur wenige Aktien auf eigene Rechnung

Interessant ist, dass auf Sands selber bloss 0,35 Prozent der Stimmen entfallen. Diese hält er in Form von Aktien selbst und weder über Derivate, noch über Wandelanleihen. Das scheint nicht viel, ist der US-Vermögensverwalter doch Herr über Kundenvermögen in Höhe von mehr als 66 Milliarden Dollar.

Bei den übrigen Stimmen handelt es sich übrigens um solche, die dem US-Vermögensverwalter von anderen Aktionären nach eigenem Ermessen zur Ausübung des Stimmrechts überlassen wurden.

Eine solche Delegierung von Stimmrechten ist zumindest bei den Grössten der Branche wie etwa Blackrock nicht eben unüblich. Dennoch gibt es im vorliegenden Fall einen merkwürdigen Unterschied: Es kommt nämlich höchst selten vor, dass der Grossaktionär selber mehr Stimmrechte von anderen Aktionären delegiert erhält als in seinem eigenen Besitz sind.

Ausserdem erfolgt die Beteiligungsmeldung nur wenige Wochen vor der diesjährigen Generalversammlung vom 28. April. Beobachter schliessen daher nicht aus, dass der US-Vermögensverwalter in die Opposition gehen könnte.

Unzufriedene Aktionäre ein idealer Nährboden für Opposition

Erst am Mittwoch war bekannt geworden, dass Zur Rose der Generalversammlung die Schaffung von genehmigtem Kapital in Höhe von 30 Prozent des eingetragenen Aktienkapitals und eine Erhöhung des bedingten Kapitals auf weitere 20 Prozent beantragt.

Diesen Plänen begegnete man an der Börse sichtlich unterkühlt, verlor die Aktie der Versandapotheke an diesem Tag doch mehr als 8 Prozent an Kurswert.

Wie aus den Handelsräumen hiesiger Banken zu vernehmen ist, macht sich im Aktionariat von Zur Rose Unzufriedenheit bemerkbar. Es sei dies ein idealer Nährboden für oppositionelle Aktionäre. Einige Händler berichten zudem, dass einige namhafte Aktionäre die Versandapotheke zu einem Schulterschluss mit Rivalin Shop Apotheke drängen wollen. Solche Planspiele gab es schon in der Vergangenheit (der cash Insider berichtete).