Die russische Kriegswirtschaft wird laut der Prognose einer Wiener Denkfabrik dieses Jahr um 2,8 Prozent zulegen und nächstes Jahr mit 2,5 Prozent etwas langsamer expandieren.
Präsident Wladimir Putin könne in dieser Boomphase auf sprudelnde Steuereinnahmen zurückgreifen, sagte Vasily Astrov vom Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW) am Mittwoch. «Putin wird das Geld für den Krieg nicht ausgehen», sagte der Experte. «Für die russische Wirtschaft stellt sich eher die Frage, was nach dem Krieg kommt, da sie momentan vollkommen von ihm abhängig ist», sagte Astrov.
Wegen des Fachkräftemangels und der staatlich gesteuerten Kriegswirtschaft seien russische Reallöhne voriges Jahr um fast 8 Prozent gestiegen, während sich der private Konsum um 6,5 Prozent erhöht habe, hiess es in dem Bericht des auf das östliche Europa spezialisierten Instituts. Das Bruttoinlandprodukt sei um 3,6 Prozent gewachsen.
Für die Ukraine erwartet das WIIW dieses Jahr ein Wirtschaftswachstum von 3,2 Prozent, nach 5,3 Prozent im Vorjahr. Doch die fehlende Flugabwehr in der Ukraine werde immer mehr zum ökonomischen Problem, weil die Energieversorgung und wichtige Industriebetriebe immer öfter getroffen würden.
«Letztlich steht und fällt alles mit ausreichender und rechtzeitiger Militär- und Finanzhilfe durch den Westen», sagte Studienautorin Olga Pindyuk. Allein dieses Jahr klaffe in der Ukraine in diesem Bereich eine Finanzierungslücke von 40 Milliarden US-Dollar.
(AWP)
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Mit der "Spezialoperation" haben russische Firmen wie Gazprom viele Geschäftszahlen seit 2022 nicht mehr veröffentlicht. Damit ist eine Plausibilitätsprüfung der russischen Wirtschaftszahlen nicht möglich.
Die Zahlen zur russischen Wirtschaft sind im Belieben der russischen Regierung.
Insofern wäre es empfehlenswert diese Zahlen der russischen Regierung nur in Anführungszeichen, oder entsprechendem Verweis zu nennen.