Aus Sicht zahlreicher Ökonomen hat die US-Notenbank Fed den Zinsgipfel voraussichtlich erreicht. In einer am Freitag von der Nachrichtenagentur Reuters veröffentlichten Umfrage erwarten 99 von 110 Volkswirten, dass die Fed den geldpolitischen Schlüsselsatz auf ihrer Sitzung im September nicht mehr erhöhen wird. 80 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass auch im weiteren Jahresverlauf keine Anhebung mehr ansteht. Der Leitzins bliebe damit auf dem im Juli erreichten Niveau von 5,25 bis 5,50 Prozent. Eine Mehrheit der 95 Ökonomen, die eine Prognose bis Mitte 2024 wagten, rechnet mit mindestens einer Zinssenkung bis zu jenem Zeitpunkt. Dazu passt die Einschätzung des Chefs des Fed-Bezirks New York, John Williams, wonach Zinssenkungen in der ersten Hälfte des nächsten Jahres nicht auszuschliessen seien.
Weiteren Aufschluss über den geldpolitischen Kurs erhoffen sich Investoren vom Auftritt von Fed-Chef Jerome Powell auf der Notenbankkonferenz in Jackson Hole am kommenden Freitag. Er hat bislang offengelassen, ob eine weitere Straffung ansteht oder die Ära der Zinserhöhungen zu Ende geht. Im vorigen Jahr hatte er das vom Fed-Bezirk Kansas City ausgerichtete Symposium im US-Bundesstaat Wyoming dazu genutzt, einen langen Kampf gegen die Inflation auszurufen.
(Reuters)