Nach Deutschland ist auch die Euro-Zone konjunkturell auf Talfahrt gegangen. Das geht aus revidierten Daten des EU-Statistikamts Eurostat hervor. Laut den am Donnerstag vorgelegten Zahlen schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Euro-Währungsraum von Januar bis März um 0,1 Prozent. In einer früheren Schätzung war noch ein Plus von 0,1 Prozent gemeldet worden. Und Ende 2022 schrumpfte das BIP nach nun abwärts revidierten Zahlen ebenfalls um 0,1 Prozent. Zuvor war eine Stagnation gemeldet worden. Bei zwei Quartalen mit schrumpfender Wirtschaft in Folge sprechen Volkswirte von einer technischen Rezession.

Analysten sagten dazu in ersten Reaktionen:

Carstent Brzeski, Deutschland-Chefökonom ING: "Und es ist doch eine Rezession: Das BIP-Wachstum der Euro-Zone wurde sowohl für das vierte Quartal 2022 als auch für das erste Quartal 2023 auf -0,1 Prozent zum Vorquartal nach unten korrigiert. Starke Widerstandsfähigkeit geht und Stagnation kommt."

Tom Hopkins, Portfolio Manager bei BRI Wealth Management: "Die Wachstumszahlen in Verbindung mit den Daten, die zeigen, dass die Inflation in mehreren Ländern der Euro-Zone hartnäckig bleibt, erschweren die Herausforderung für diejenigen, die in der Region über Zinsen entscheiden. Sie müssen entscheiden, ob sie die Kreditkosten weiter erhöhen. Wir glauben, dass die Performance der Euro-Zone im zweiten und dritten Quartal gedämpft bleiben wird. Denn die schwächere Kreditvergabe der Banken bremst die Investitionen und das Verbrauchervertrauen bleibt fragil."

(Reuters)