Mehr als 90 Prozent der 86 von Reuters befragten Experten erwarten, dass die Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell das Zinsniveau der aktuellen Spanne von 5,00 bis 5,25 Prozent am 14. Juni nicht antasten werden. Nur acht der befragten Experten haben in der am Mittwoch veröffentlichten Befragung eine Anhebung um einen viertel Prozentpunkt auf dem Zettel. Doch die Ära der Zinserhöhungen wird aus Sicht vieler Ökonomen auch bei einer Pause im Juni noch nicht enden: 24 Experten tippen auf eine Anhebung im Juli.

Die Fed hat die Zinsen seit Anfang 2022 bereits zehn Mal in Folge erhöht, um dem Preisauftrieb Paroli zu bieten und den heiß gelaufenen Arbeitsmarkt abzukühlen. Die Währungshüter haben nun eine Zinspause ins Auge gefasst, um Zeit zu gewinnen, eingehende Wirtschaftsdaten zu sichten. Powell habe seine Präferenz bereits kundgetan, im Juni in der Warteschleife zu bleiben, sagte Philip Marey von der Rabobank. "Er wird dabei bleiben, da sie dadurch einen zusätzlichen Monat an Daten zur Einsicht haben, obwohl ich ernsthaft bezweifle, dass sie dadurch neue Erkenntnisse gewinnen werden", fügte er mit Blick auf das Agieren der US-Währungshüter hinzu.

Nach Darstellung von Fed-Direktor Philip Jefferson würde es eine Pause nach der Erhöhungsserie erlauben, weitere Wirtschaftsdaten zu sichten. Später könne die Zentralbank dann entscheiden, was an zusätzlicher geldpolitischer Straffung noch nötig sei. "Eine Entscheidung, unseren Leitzins bei einer kommenden Sitzung konstant zu halten, sollte nicht so interpretiert werden, dass wir den Zinsgipfel in diesem Zyklus erreicht haben", betonte Jefferson jüngst, der für das Amt des Vizechefs der Zentralbank nominiert ist.

(Reuters)