Dies dürfte das Wachstum der nach den USA zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt um bis zu einen Prozentpunkt bremsen, heisst es in einer Reuters-Umfrage unter Ökonomen. Demnach würde der künftige US-Präsident aber nicht, wie noch im Wahlkampf angekündigt, sogleich Zölle von 60 Prozent verhängen. Die Befragung von über 50 Volkswirten ergab, dass eine grosse Mehrheit damit rechnet, dass Trump die Zölle Anfang 2025 einführt. Im Mittel (Median) werden 38 Prozent erwartet, die Prognosen reichen hier von 15 bis 60 Prozent.
Die angedrohten Zölle sind nicht nur viel höher als die 7,5 bis 25 Prozent, die Trump während seiner ersten Amtszeit von 2017 bis 2021 verhängt hat. Die chinesische Wirtschaft ist angesichts des anhaltenden Abschwungs auf dem Immobilienmarkt, der hohen Verschuldung und der schwachen Inlandsnachfrage auch in einer viel anfälligeren Lage.
Volkswirte blicken derzeit mit Sorge auf die Machtübernahme von Trump im Januar. Der Republikaner hatte bei der US-Präsidentschaftswahl die Demokratin Kamala Harris überraschend deutlich besiegt. Trump hat im Wahlkampf wiederholt höhere Zölle angekündigt und dürfte die USA weiter abschotten. Die in Aussicht gestellten Zölle und die dadurch zu erwartenden Handelskonflikte dürften in der Folge auch die Wirtschaft im Euroraum - und hier besonders das exportorientierte Deutschland - schwer treffen.
(Reuters)
3 Kommentare
wandel durch handel hat gar nichts gebracht ... ausser den mio.- ardären
Schauen wir auf die letzten 150 Jahre Wirtschaftsgeschichte zurück, können wir festhalten: Kooperation führt Wohlstandswachstum und Stabilität, Isolationalismus führt zu wirtschaftlichen Rückgang und Instabilität. Dem kann sich auch eine USA oder China nicht entziehen. Intelligente Staatsführungen suchen daher die friedliche Kooperation.
Wie haben gesehen, welches Wachstum uns der Abbau von Handelsschranken seit Beginn der 90er gebraucht hat. Werden diese Handelsschranken jetzt wieder errichtet, verliert man schlicht dieses Wachstum wieder. Beahlen wird das der kleine Bürger, hüben wie drüben: Arbeitet er im Import, verdient er weniger wegen den US Zöllen, arbeitet er im Export, verdient er weniger wegen den China Zöllen, kauft er ausländische Produkte, bezahlt er mehr, wegen der Zölle, kauft er inländische Produkte, bezahlt er mehr, weil die Inländer nicht so günstig produzieren können. Der normale Arbeitnehmer wird letzlich weniger verdienen und mehr bezahlen. Und bekommt dafür auch noch Leistungsabbau der öffentlichen Hand - Infrastruktur, Schulen, Medien, ....
Hmm... warum kommt mir das bekannt vor? Gibt es bei uns vielleicht auch eine Partei, die Steuern senken will, die Schweiz zur Insel abschotten will, die Ausgaben der öffentlichen Hand für Schulen, Medien, Sicherheit, Infrastruktur (ausser Autobahnen und AKWs) senken will?
Klingt alles logisch. Nur was hat uns das Wachstum gebracht?